Investing.com – Nachdem BlockFi die Auszahlung von Geldern bereits gestoppt hatte, trifft es nun auch den Kryptokreditgeber Genesis. Genesis war ohnehin schon in Schwierigkeiten, denn das Geschäft mit der Vergabe von Kryptokrediten schrumpfte im dritten Quartal auf 8,4 Milliarden Dollar.
Im ersten Quartal betrug das Geschäftsvolumen in diesem Bereich noch 44,3 Milliarden Dollar. Hinzu kommt der Umstand, dass man dem pleite gegangenen Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital einen Kredit in Höhe von 2,4 Milliarden Dollar gewährt hatte und laut Gerichtsunterlagen floss nur die Hälfte des Betrags an Genesis zurück.
In der vergangenen Woche war Genesis bereits darauf angewiesen, von seiner Muttergesellschaft, Barry Silbert’s Digital Currency Group, eine Finanzspritze in Höhe von 140 Millionen Dollar zu erhalten. Dies wurde nötig, nachdem klar war, dass man keinen Zugriff mehr auf ein FTX-Handelskonto hat, auf dem sich 175 Millionen Dollar befinden.
Grayscale versicherte seinen Kunden, dass sämtliche Gelder sicher sind, was in Anbetracht der Probleme beim Geschäftspartner Genesis dringend geboten war:
„Angesichts der jüngsten Ereignisse sollten unsere Anleger wissen, dass die Sicherheit der Bestände, die den digitalen Anlageprodukten von Grayscale zugrunde liegen, nicht beeinträchtigt wird“.
Der Binance-CEO Changpeng Zhao reagierte ebenfalls umgehend, um ein spekulatives Übergreifen der Genesis-Probleme auf sein Unternehmen zu verhindern:
„Binance verlässt sich bei seinen Renditeprodukten weder auf Genesis noch auf einen anderen Drittanbieter.“
Der Bitcoin erreichte mit dieser neuen Hiobsbotschaft sein Tagestief bei 16.422 Dollar, während Ethereum um mehr als 5 Prozent auf 1201 Dollar abstürzte.
Von Marco Oehrl