(Neu: Schlusskurs)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussicht auf eine kräftige Aufstockung des Grundkapitals hat am Dienstag die Aktien von Ceconomy (4:MEOG) auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren gedrückt. Die Papiere brachen bis auf 7,33 Euro ein. Zum Handelsschluss kosteten die Papiere dann 7,496 Euro. Das war ein Minus von mehr als 13 Prozent und bedeutete den letzten Platz im Indes der mittelgroßen Werte MDax.
Der Elektronikhändler will sich auch für die Neuordnung des verlustreichen Russland-Geschäfts frisches Geld besorgen und das Kapital um 10 Prozent erhöhen. Die Aufstockung werde aus bestehendem genehmigtem Kapital durchgeführt und schließt das Bezugsrecht der Aktionäre aus.
Die Muttergesellschaft der Ketten Media Markt und Saturn will ihre defizitären russischen Filialen an die russische Safmar-Gruppe und deren Ableger M.video abgeben und sich im Gegenzug mit 15 Prozent an M.video beteiligen. Die Gespräche mit der russischen Safmar-Gruppe hierüber seinen "sehr weit fortgeschritten" und könnten in Kürze zum Abschluss kommen.
Mit der Kapitalmaßnahme komme der Ausstieg aus dem Geschäft in Russland die Aktionäre letztlich teuer zu stehen, sagte ein Händler. Eine Aufstockung des Kapitals um 10 Prozent sei "ein großer Brocken". Die Maßnahme wirke stark verwässernd auf die künftigen Gewinne. Erschwerend hinzu komme die aktuelle Börsenschwäche, die Kapitalmaßnahmen grundsätzlich erschweren dürfte, hieß es.
Offensichtlich wolle Ceconomy die Beteiligung an M.video nicht aus eigenen Mitteln finanzieren, so der Händler, sondern diese für den weiteren Umbau des Geschäfts verwenden. Analystin Laura Cherdron von Independent Research hatte jüngst kritisiert, dass der deutsche Elektronikhändler mit einer Beteiligung an M.video weiterhin auf dem nachfrageschwachen russischen Markt aktiv wäre.