Brüssel (Reuters) - Im Mai haben nur noch halb so viele Menschen wie vor einem Jahr unrechtmäßig die Außengrenze der EU überquert.
Ihre Zahl sei in dem Monat um 56 Prozent auf 12.100 gesunken, teilte die EU-Grenzschutztruppe Frontex am Montag mit. Für die ersten fünf Monate des Jahres zusammen ergebe sich damit ein Rückgang um 46 Prozent. Grund sei, dass weniger Flüchtlinge über das zentrale Mittelmeer nach Europa gekommen seien.
Die neuen Zahlen kommen mitten im Streit zwischen der CDU und der CSU über die Asylpolitik. Konkret geht es um die Abweisung von Migranten an der deutschen Grenze, die in einem anderen EU-Staat zuerst registriert wurden. CDU-Chefin Angela Merkel fordert eine europäische Lösung oder bilaterale Abkommen mit anderen EU-Staaten. Damit würde die ihre Regierung etwa direkt mit Italien vereinbaren, bestimmte Flüchtlinge wieder in das Land zurückschicken.
Voriges Jahr ging auch die Zahl der Asylbewerber deutlich zurück. 2017 hätten 222.560 Menschen in Deutschland einen Asylantrag gestellt, nach rund 745.000 im Jahr zuvor, teilte die Europäische Asylbehörde Easo mit. Die Bundesrepublik sei zum sechsten Mal in Folge das wichtigste Aufnahmeland gewesen. Italien kam mit 128.850 Anträgen auf Platz zwei, gefolgt von Frankreich mit 100.000. EU-weit ging die Zahl der Asylsuchenden um 44 Prozent auf 729.000 zurück. Von Januar bis April 2018 ging die Entwicklung weiter mit einer Stabilisierung der Anträge bei rund 50.000 im Monat.