Investing.com - In einer Anhörung vor dem Financial Services Committee des US-Repräsentantenhauses wurde der Chef der US-Großbank JPMorgan (NYSE:JPM), Jamie Dimon, nach seiner Meinung zu Bitcoin und anderen digitalen Assets gefragt. So ganz überzeugt klang er davon nicht, aber das würde JPM nicht davon abhalten, Dienstleistungen in diesem Bereich anzubieten, sagte er.
"Mein persönlicher Rat an die Leute ist: Lasst die Finger davon. Das bedeutet aber nicht, dass es die Kunden nicht wollen", sagte Dimon. So sei eben das Geschäft. "Ich rauche kein Marihuana, aber wenn man es landesweit legalisiert, werde ich unsere Leute nicht daran hindern, Bankgeschäfte damit zu machen."
Er rief außerdem zur Vorsicht auf und betonte, dass Kryptowährungen nicht mit Fiat-Währungen oder Gold vergleichbar seien, und warnte: "Käufer sollten aufpassen."
Dimon stellte dann klar, dass er sich speziell auf Kryptowährungen bezieht, nicht auf die zugrunde liegende Blockchain-Technologie oder Stablecoins.
"Viele unserer Kunden fragen uns, ob wir ihnen beim Kauf oder Verkauf von Kryptowährungen helfen können", sagte er. Auf der jährlichen Aktionärsversammlung von JPMorgan Chase am 18. Mai meinte Dimon: "Wir investieren gerade in diesen Bereich“.
Dimon zufolge prüft JPMorgan Chase gerade, wie man Produkte für Kryptowährungen auf eine "sichere" Weise anbieten kann.
Ende April hatte Coindesk unter Berufung auf zwei Quellen berichtet, dass sich JPMorgan Chase darauf vor, einen aktiv verwalteten Bitcoin-Fonds für bestimmte Kunden anzubieten.
Der Bitcoin-Fonds von JPMorgan soll gemäß der Coindesk-Meldung aktiv gemanagt werden. Damit würde sich das Produkt radikal von dem unterscheiden, was zum Beispiel Morgan Stanley (NYSE:MS) ausgewählten Kunden anbietet. Schließlich handelt es sich dabei um passiv verwaltete Bitcoin-Fonds von Galaxy und NYDIG.
Vor ein paar Jahren bezeichnete der CEO von JPMorgan Chase , Jamie Dimon, Bitcoin als "Betrug" und gebrauchte gleich die Tulpenzwiebel-Analogie für diese Anlageklasse. Und sollte einer seiner Händler beim Trading mit Kryptowährungen ertappt werden, würde er sie sofort entlassen, sagte er:
"Ich würde sie sofort feuern und zwar aus zwei Gründen: Es verstößt gegen unsere Regeln und solche Personen sind dumm. Beides ist gefährlich."
Dimon forderte während seiner Anhörung auch eine Weiterentwicklung der Gesetze für Kryptowährungen. Er glaubt, dass die Assetklasse von einem strengeren regulatorischen Rahmen profitieren könnte.
Bitcoin weiter volatil
Bitcoin präsentiert sich derweil weiter von seiner volatilen Seite: testete die beliebte Kryptowährung gestern noch die psychologisch wichtige Marke von 40.000 Dollar, steht sie zur Stunde gut 4.500 Dollar tiefer. Gegen 13.49 Uhr war ein Bitcoin nur noch 35.465,30 Dollar wert. Ausgehend vom Rekordhoch Mitte April bei 64.778 Dollar büßte die nach Marktkapitalisierung wichtigste Cyberdevise knapp die Hälfte an Wert ein.
Bitcoin wird auch für den Rest des Jahres ein heißes Thema bleiben. Kapital in den hochvolatilen Kryptowährungsmarkt zu investieren, mag nicht für jeden geeignet sein. Aber auch für Investoren wird es wichtig sein, mit den Entwicklungen bei digitalen Assets Schritt zu halten.
Wer die täglichen Schwankungen von BTC/USD nicht ertragen kann oder will, investiert stattdessen in börsengehandelte Fonds (ETFs), die an Unternehmen beteiligt sind, die in der Finanztechnologie (Fintech) eine Führungsrolle spielen.
Beispiele hierfür wären der Amplify Transformational Data Sharing ETF (NYSE:BLOK), der ARK Next Generation Internet ETF (NYSE:ARKW), der First Trust Indxx Innovative Transaction & Process ETF (NASDAQ:LEGR), der Innovation Shares NextGen Protocol ETF (NYSE:KOIN) oder der Siren Nasdaq NexGen Economy ETF (NASDAQ:BLCN).
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