Investing.com – Bei einem Kurs von 3050 Dollar hat Ethereum in den vergangenen 24 Stunden 0,17 Prozent an Wert zugelegt. Während die Marktkapitalisierung im Bereich von 360 Milliarden Dollar liegt, sieht es so aus, als ob der Ether, die psychologisch wichtige Marke von 3000 Dollar erfolgreich verteidigt hat.
Auf diesem Niveau liegt der ETH weit über seinem Faire-Value, den ein JPMorgan (NYSE:JPM) Analyst ermittelte.
Ethereum ist massiv überbewertet
Ethereum verliert zusehends seine Alleinstellungsmerkmale, was den JPMorgan Analysten Nikolaos Panigirtzoglou dazu veranlasste, sich mit dem Faire-Value des Ethers zu beschäftigen. Basierend auf einigen Kennzahlen, die auf der Netzwerkaktivität beruhen, kam er auf einen Wert von 1500 Dollar.
Vor allem die aufstrebenden Blockchains Solana und Avalanche sind es, die dem Smart-Contract Riesen Ethereum wichtige Marktanteile abnehmen. Damit ist die aktuelle Bewertung aus Sicht des Analysten nicht mehr zu rechtfertigen.
Nikolaos Panigirtzoglou sagte:
„Um den Wert von Ethereum zu ermitteln, schauen wir uns die Hashrate und die Anzahl der einmaligen Adressen an. Es fällt uns schwer, über 1.500 Dollar zu kommen. Es gibt eine Menge Unklarheiten. Der aktuelle Preis spiegelt einen exponentiellen Anstieg der Nutzung und des Traffics wider. Es könnte jedoch sein, dass dieses Wachstum nie eintritt.“
Ursprünglich war Ethereum bei der Implementierung von Smart-Contracts der große Vorreiter unter den Kryptowährungen. Doch die Anzahl der Blockchains, die dies ebenfalls ermöglichen, nimmt kontinuierlich zu. Zuletzt war es die Cardano Blockchain, die am 12. September mit dem Alonzo-Upgrade Smart-Contract fähig wurde.
Während Cardano noch die Layer 2 Lösung namens Hydra und Ethereum die verbesserte Variante Ether 2.0 entwickeln müssen, gibt es Blockchains, die bereits über funktionierende Skalierungsmöglichkeiten verfügen.
Quelle: SafeCoin
Genau diese sind es, die nun im Fokus der dApp Entwickler stehen, denn der Markt für DeFi- und NFT-Plattformen wächst rasant. Daher bleibt keine Zeit, um darauf zu warten, bis Ethereum praktikable Lösungen für die Transaktions- und Gebührenprobleme gefunden hat. Die Entwicklung findet einfach auf anderen Plattformen statt, die bereits über die gewünschten Leistungsmerkmale verfügen.
Ether Staking wirft schon bald satte Renditen ab
Unabhängig von der Softwareentwicklung bietet Ethereum 2.0 in der Zukunft aber noch einen ganz anderen Anreiz. Das energieaufwändige Proof-of-Work Verfahren wird auf das wesentlich effizientere Proof-of-Stake umgestellt. Dies führt dann auch dazu, dass das Halten von digitalen Vermögenswerten in ETH verzinst wird.
Einer JPMorgan Studie zufolge werden mit dem Staking auf dem Kryptomarkt bereits heute jährlich 9 Milliarden Dollar an Rendite erwirtschaftet. Sobald Ether 2.0 online geht, dürfte die Akzeptanz von Staking zunehmen, womit bis 2025 die jährliche Rendite auf 40 Milliarden Dollar steigen kann.
In dem JPMorgan Bericht heißt es:
„Staking senkt nicht nur die Opportunitätskosten des Haltens von Kryptowährungen im Vergleich zu anderen Anlageklassen, sondern in vielen Fällen bieten Kryptowährungen eine signifikante nominale und reale Rendite.“
Renditen aus dem Halten von Kryptowährungen zu erzielen klingt nach einer verlockenden Idee. Damit man keinen Schiffbruch erleidet, sollte Diversifikation eine große Rolle spielen. Niemals alles auf eine Karte setzen.
Von Marco Oehrl