WIEN/BRÜSSEL/STRASSBURG (dpa-AFX) - Österreichs Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA begrüßt die europäische Einigung, künftig erstmals auch "Virtuelle Währungen" in die Bestimmungen zum Kampf gegen Geldwäsche einzubeziehen. Das wird durch eine Novellierung der vierten Geldwäscherichtlinie der EU möglich. Künftig werden somit auch Tauschbörsen für Virtuelle Währungen sowie sogenannte "Wallet Provider", also elektronische Geldbörsen, den Bestimmungen der Geldwäsche-Richtlinie unterworfen, teilte die FMA am Donnerstag mit.
Tauschbörsen für Virtuelle Währungen fallen dann unter den Anwendungsbereich der Richtlinie, wenn sie den Umtausch Virtueller Währungen gegen gesetzliche Zahlungsmittel anbieten. Der Tausch unterschiedlicher Virtueller Währungen untereinander ist davon aber nicht erfasst. "Wallet Provider", also die Anbieter elektronischer Geldbörsen, die die jeweiligen kryptographischen "Schlüssel" der Inhaber von Virtuellen Währungen ("private keys") verwalten, fallen auf jeden Fall unter die Bestimmungen der Geldwäsche-Richtlinie. Darüber hinaus sind solche Anbieter künftig verpflichtet, sich registrieren zu lassen. Zudem wird es in der Novelle zur vierten Geldwäsche-Richtlinie auch erstmals eine gesetzliche Definition - und damit klare Kriterien zur rechtlichen Abgrenzung - für ein "Virtuelle Währung" in einem EU-Rechtsakt geben, freut sich die FMA. "Wir begrüßen diesen Vorstoß der europäischen Institutionen ausdrücklich, weil sie einen wichtigen ersten Schritt in die Regulierung und Aufsicht in den boomenden Markt der virtuellen Finanzinstrumente und Dienstleistungen darstellen", so der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller. "Das ist ein wichtiger Schritt, damit künftig auch diese Online-Dienstleister ihre Kunden gleich wie die Finanzhäuser gemäß der üblichen Sorgfaltspflichten identifizieren, prüfen und die Transaktionen laufend überwachen müssen.