FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Wert des Bitcoin steigt rasant in immer neue Höhen. Ein wichtiger Grund dafür ist laut Experten, dass die Menge an Einheiten der Digitalwährung aufgrund der technischen Konstruktion knapp gehalten wird und nach oben hin begrenzt ist. Ökonomen haben sich jetzt gefragt: Wie viel wäre ein Bitcoin wert, wenn er quasi zu einer dominanten Weltwährung aufsteigen würde?
Bei den tatsächlich dominierenden Weltwährungen wie Euro und Dollar berechnen Ökonomen den sogenannten "fairen" Wert jenseits von aktuellen Marktschwankungen, indem sie die Geldmenge etwa zum Wirtschaftswachstum, den Inflationsraten oder dem Zinsniveau in den jeweiligen Ländern in Bezug setzen. Bei einer Digitalwährung wie dem Bitcoin ist dies aber nicht möglich, weil sie keine Nationalität oder Grenzen kennt und daher auch keine entsprechenden volkswirtschaftlichen Daten existieren.
Ökonomen der Commerzbank (DE:CBKG) haben jetzt den theoretischen Wert eines Bitcoin nach Maßgabe des umlaufenden Geldes berechnet. Dazu teilen sie die Geldmenge der sieben weltweit größten Volkswirtschaften (G7: 21,45 Billionen Dollar) durch die Maximalmenge an Bitcoins (laut Rechenoperation 21 Millionen Stück). Ergebnis: Ein Bitcoin wäre in diesem Fall 1,021 Millionen Dollar wert. Aktuell notiert der Bitcoin bei etwa 16 500 Dollar.
Theoretisch könnte man auch die gesamte weltweite Geldmenge (laut BayernLB etwa 31 Billionen Dollar) durch die maximal mögliche Menge an Bitcoins dividieren. Gedanklich ersetzt man in dieser Rechnung alle klassischen Währungen durch Bitcoins. Der so ermittelte Wert eines Bitcoin beträgt 1,476 Millionen Dollar.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Bei den genannten Werten handelt es sich nicht um Preisprognosen, sondern um rein rechnerische oder theoretische Werte, die sich aus dem geschilderten Gedankenexperiment ergeben. Davon unabhängig gilt: Was eine Währung wert ist, entscheidet letztlich der Markt - und nicht der Taschenrechner.