Investing.com – Der Niedergang von FTX zieht immer weitere Kreise und so sind es schon längst nicht mehr nur kleine Kryptoprojekte, die durch die vom ehemaligen CEO Sam Bankman-Fried ausgelöste Kettenreaktion vor dem Bankrott stehen.
Nachdem bekannt wurde, dass auch die Kryptoplattform Genesis Global in Schwierigkeiten steckt und Auszahlungen aussetzte, gerät das größte institutionelle Krypto-Produkt, der Grayscale Bitcoin Trust (GBTC), in den Fokus.
Genesis Global ist für den Grayscale Bitcoin Trust einer der wichtigsten Liquiditätsanbieter. Sowohl Genesis als auch Grayscale haben die gleiche Muttergesellschaft, die Digital Currency Group (DCG). Dadurch droht der Liquiditätsengpass bei Genesis auch auf Grayscale überzuspringen.
Der Grayscale Bitcoin Trust hält derzeit 634.000 BTC und sollten diese zur Beschaffung von Liquidität verkauft werden müssen, dann hätte dies größere Auswirkungen als der Terra-Kollaps, denn damals waren lediglich 80.000 BTC im Spiel.
Die DCG gab bekannt, dass Genesis kein Dienstleister für irgendein Grayscale-Produkt sei und die jüngsten Ereignisse keinerlei Einfluss auf den Geschäftsbetrieb haben.
Ähnliches sagte man vor wenigen Tagen auch noch über FTX.
Ryan Selkis, Gründer und CEO des Krypto-Analyseunternehmens Messari sagte, dass die liquiden Mittel von DCG unter den Verbindlichkeiten liegen.
Inzwischen wird die berechtigte Frage gestellt, ob Grayscale wirklich im Besitz von 634.000 BTC ist. Einen wirklichen Nachweis gibt es nicht, lediglich eine CSV-Datei, die einmal am Tag aktualisiert wird.
Von Marco Oehrl