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Hyperbitcoinization & staatliche Ohnmacht – Ein Insidergespräch

Veröffentlicht am 07.12.2021, 13:25
Aktualisiert 07.12.2021, 13:35
© Reuters.  Hyperbitcoinization & staatliche Ohnmacht – Ein Insidergespräch
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Für unser #VoicesOfPlebs haben wir diesmal mit Loddi aka Daniel Tröster gesprochen. Bei unserem Gespräch ging es unter anderem um die Hartnäckigkeit von Bitcoin, „Blockchain fixes everything“ und die Sinnhaftigkeit von Regulierungen.

Wir wünschen dir viel Spaß beim Lesen!

„Ich habe mich über 60€ Gewinn gefreut und Bitcoin wieder verkauft“

Loddi ist Bitcoin-Enthusiast, Blogger und Podcaster, aber eigentlich in der Finanzbranche aktiv und beschäftigt sich dort mit allem, was den Zahlungsverkehr betrifft.

„Das heißt ich beschäftige mich immer schon ein Stück weit, oder hab da ein Interesse für FinTechs oder Neuerungen im digitalen Zahlen, die es so gibt. Im Jahr 2014 bin ich dann das erste Mal auf Bitcoin gestoßen, hab wahrscheinlich irgendeinen Artikel gelesen und hab dann relativ schnell und unüberlegt gekauft, mich über 60€ Gewinn gefreut und wieder verkauft. Ich habe mich null damit beschäftigt, damals gab es auch kaum Quellen, ich habe auch nicht ewig gesucht. Nach einiger Zeit bin ich dann wieder auf Bitcoin gestoßen – oh, Bitcoin gibt’s ja immer noch!“

Loddi sah erst keinen großen Mehrwert in Bitcoin, stieß aber im Jahr 2019 wieder auf die älteste Kryptowährung.

Ich habe gedacht, irgendwas muss da ja dran sein, dass es das ja immer noch gibt. Nach Mount Gox und dem ganzen FUD bzgl. Energie und so weiter habe ich mich tiefergehend damit beschäftigt und so bin ich dann ein bisschen dazu gestoßen. Eine gewisse Affinität in dem Bereich hatte ich schon immer und 2019 hat es mich komplett gepackt, weil ich verstanden habe, was dahintersteckt, einfach was dezentral und Dezentralität bedeutet.“

„Blockchain fixes everything“

Und auch Loddi hat einen Ausflug in den Bereich „Krypto“ gemacht:

„Ich habe am Anfang alles mitgenommen. „Blockchain fixes everything“, habe gedacht, das kann man auf alles übertragen und bin so in dem Bereich gelandet. Also seit 2019 beschäftige ich mich jeden Tag mit dem Thema, viel mehr als ich es mir jemals hätte vorstellen können, aber es begeistert mich immer noch nach wie vor. Ich habe meine Einstellungen dazu in manchen Bereichen auch geändert, also Blockchain löst bestimmt nicht alle Probleme und ich sehe viel bzw. eigentlich alle „Altcoins“ auch sehr kritisch mittlerweile und ich bin kein Bitcoin Maximalist, weil ich schon glaube das es für einige „Altcoins“ Anwendungsbereiche gibt, aber ich sag schon Bitcoin muss man davon ein bisschen differenzieren.

Wir haben mit Loddi auch über das Thema NFTs gesprochen – und er denkt, dass der Hype noch gar nicht richtig angefangen hat:

„Jetzt gibt es Panini Bilder bald auf der Blockchain. Wenn ich jetzt 15 Jahre jünger wäre, ich hätte auf jeden Fall damals Pokémon oder Yugioh Karten in digitaler Form gesammelt und getauscht. Ich glaub, das wird richtig groß. Es ist dann auch nicht schlimm, dass das nicht auf Bitcoin läuft, denn das braucht nicht diese Dezentralität und Sicherheit. Aber ob das nachher Sinn ergibt oder Mehrwert schafft, das ist eine andere Frage.“

In seinem Bitcoin-bezogenen Alltag schreibt und spricht Loddi über alles rund um Bitcoin.

„Ich glaube, das geht jedem so, der sich mit Bitcoin beschäftigt. Man entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Man will jedem die Probleme erklären, die man selbst gesehen hat.“

Dabei geht es auch um Wissen über den traditionellen Finanzbereich. Und so ist auch Loddis Webseite entstanden – als Wissens-Hub über Finanzen, mit speziellem Fokus auf Bitcoin. Seine go-to-Quelle für Bitcoin-Wissen ist Twitter:

„Twitter ist für mich die Schaltzentrale, wo ich interessante Sachen rausziehen kann.“

„In Deutschland verschlafen wir den Trend um Bitcoin nicht gänzlich“

Durch die Arbeit bei einer regionalen Bank erhält Loddi auch Einsicht in die Krypto-Branche deutschlandweit.

„Ich find das richtig interessant, wie viel da in Deutschland schon passiert. Da wird die nächsten Jahre einiges kommen. Erst kürzlich hat MasterCard den Einstieg in den Wallet-Bereich angekündigt. Dann die kürzliche Zahlungsakzeptanz von WorldLine und BitcoinSuisse in der Schweiz.“

Gleichzeitig sehen wir immer mehr Regulierungen auf den Krypto-Bereich zukommen:

„Da hoffe ich eigentlich, dass sie das jetzt nicht zu hart regulieren, weil sie merken: Ok, Innovation brauchen wir. Gute Regulierung könnte vielen Unternehmen auch rechtliche Gewissheit geben. Oder auch den Nutzern: Wenn ich über PayPal (NASDAQ:PYPL) eine Kryptowährung kaufe und damit eine Stunde später bezahle, habe ich vielleicht einen Kursgewinn. Wie will ich das steuerlich angeben? Die Regulierung passt nicht in die neue Welt.“

In Bezug auf Steuern sieht Loddi in anonym nutzbaren Wallets eine Lücke: Hier greift die Regulierung nicht, somit lassen sich hier Steuern hinterziehen. Eine Haftbarkeit könnte sich als schwierig gestalten, denn wer hat die Private Keys?

„Ich bin froh, dass Taproot jetzt kommt, weil in 2 Jahren wären die Gesetzeshüter nochmal anders unterwegs. Die Gesetzgeber werden dann noch viel versuchen, aber sie werden am Ende keine Chance haben und das freut mich eigentlich.“

„Privatsphäre ist der wichtigste Punkt für die Leute!“

Zum Thema digitaler Euro erklärt Loddi:

„Es gab eine Umfrage der EZB zum digitalen Euro. Da haben die befragten Bürger mehrheitlich die „Privatsphäre“ als wichtigsten Punkt angegeben, was ich schon witzig finde. Ich glaube persönlich gar nicht, dass der digitale Euro für Privatkunden kommt. Wie soll die EZB 300 Millionen Leute eine Wallet anbieten und Legitimationsprüfung KYC machen, Antigeldwäsche. Das kriegen wir alles gar nicht hin. Außerdem wäre ich mir beim digitalen Euro nie sicher, ob die Transaktionen anonym ablaufen, es ist nicht Peer-to-Peer.“

Der extreme Gegenentwurf zum gläsernen Euro ist das Szenario der Hyperbitcoinisierung:

„Für mich der Zeitpunkt eigentlich erreicht, wenn ich überall damit bezahlen kann. Und zwar nicht mit meiner Coinbase (NASDAQ:COIN) VISA Card, sondern mit meiner Wallet.“

Danke, Loddi!

Dieser Artikel erschien zuerst auf Fuchs Inc.

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