Investing.com – Im Rechtsstreit der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC mit Ripple spielten wichtige Dokumente im Zusammenhang mit der 2018 vom damaligen SEC-Vorsitzende William Hinman geführten Rede, bei der er Ethereum als einen Rohstoff bezeichnete, eine wichtige Rolle.
Die Behörde hatte mit mehreren juristischen Schachzügen versucht, die Herausgabe dieser Dokumente zu verhindern. Der Anwalt John Deaton vermutete zwischenzeitlich sogar, dass sich die SEC lieber auf einen Vergleich einlassen würde, als dass die Dokumente an die Öffentlichkeit geraten.
Letztlich übergab die SEC die Dokumente dem Gericht, was deren Relevanz infrage stellte. Der Ripple-CEO Brad Garlinghouse nutzte jedoch gestern das Weltwirtschaftsforum in Davos, um erneut auf die Bedeutung dieser Beweisstücke hinzuweisen. Er sagte:
„Die Krypto-Community kann sich auf eine explosive Enthüllung freuen, wenn die Hinman-E-Mails der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“
Außerdem erklärte Garlinghouse, dass die SEC mit ihrem Ansatz, für Ordnung auf dem Markt zu sorgen, auf dem Holzweg ist. Er erklärte:
„Auf diese Weise kann man keine wirksame Regulierung vornehmen. Wenn sie regulieren will, dann muss sie sich an die Arbeit machen und Vorschriften erlassen […] und wenn ein Unternehmen kommt und sagt 'Hey, ich benötige Unterstützung dabei, die Bestimmungen zu verstehen, denn ich möchte sicherstellen, dass ich die Vorschriften befolge', dann hat die Behörde dabei zu helfen, die Bestimmungen zu verstehen“.
Damit spielt Garlinghouse auf den Umstand an, dass die Behörde es im Vorfeld der Anklage versäumte, Ripple über ihre Bedenken ausreichend zu informieren. Das Unternehmen ging davon aus, dass der XRP ein Rohstoff ist wie ETH. Aus Sicht der SEC handelt es sich bei dem XRP jedoch um ein nicht registriertes Wertpapier.
Ripple technische Kursmarken
Ripple verliert aktuell bei einem XRP/USD Kurs von 0,3887 Dollar -0,88 Prozent, während sich der Wochengewinn auf 5,18 Prozent beläuft.
Gestern kam es zwischenzeitlich zu einem Test der Unterstützung des 38,2 Prozent Fibo-Retracements von 0,3728 Dollar. Von hier aus erholte sich der Kurs zwar, aber auf Tagesschlusskursbasis konnte die Unterstützung des 23,6 Prozent Fibo-Retracements von 0,3864 Dollar nicht verteidigt werden.
Für die weitere Entwicklung wird nun entscheidend sein, ob der Rückgang unter das 23,6 Prozent Fibo-Retracement mit dem heutigen Tagesschlusskurs bestätigt wird. Sollte dies der Fall sein, muss mit einem weiteren Test des 38,2 Prozent Fibo-Retracements gerechnet werden. Darunter bietet das 50 Prozent Fibo-Retracement bei 0,3618 Dollar die nächste Unterstützung, welche durch den 20-Tage-MA von 0,3608 Dollar verstärkt wird.
Auf der anderen Seite würde ein Tagesschlusskurs über dem 23,6 Prozent Fibo-Retracement bedeuten, dass eine Erholung in Richtung der psychologischen Marke von 0,4000 Dollar und zum Hoch von 0,4085 Dollar möglich wird.
Von Marco Oehrl
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