Investing.com – Ripple steht weiterhin im Zentrum eines dramatischen Konflikts mit der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC. Die SEC hat überraschend die Verlängerung der Berufungsfrist bis zum 15. Januar 2025 beantragt und entfacht damit erneut ein Feuer, das die gesamte Kryptogemeinschaft aufs Neue in Atem hält. Aber was steckt hinter diesem brisanten Antrag, und wie reagieren die Protagonisten des Falls auf die jüngsten Entwicklungen?
Der schier endlose Kampf: Fristverlängerung bis 2025
Die SEC hat einmal mehr ihre rechtlichen Mittel voll ausgeschöpft und beantragt, die Frist für die Einreichung ihres Hauptberufungsschreibens zu verlängern. Diese Ankündigung hat Wellen geschlagen, insbesondere unter Beobachtern des Rechtsstreits.
Der prominente Anwalt James Filan machte diese Nachricht auf X publik und heizte damit die Diskussion weiter an. Experten wie der pro-XRP-Anwalt Fred Rispoli warnen bereits, dass sich der Fall bis 2026 hinziehen könnte. Diese Verzögerung wird von vielen als taktischer Schachzug der SEC gesehen, während andere von internen Komplikationen innerhalb der Kommission sprechen.
Ripple's Gegenschlag: Das mit Spannung erwartete Formblatt C
Parallel dazu plant Ripple eine entscheidende Gegenoffensive mit der Einreichung ihres Formblatts C. Dieses Dokument wird mit Spannung erwartet und soll endlich offenlegen, welche Argumente die Verteidiger ins Feld führen, um die Rechtmäßigkeit des Urteils von Richterin Analisa Torres zu bestätigen.
Eleanor Terrett, Journalistin bei FOX Business, hatte spekuliert, dass die Einreichung am Donnerstag erfolgen würde. Die Ungewissheit bringt die ohnehin schon angespannte Situation auf einen neuen Höhepunkt und lässt Raum für Spekulationen und Gerüchte.
„Ich hatte ein gutes Gefühl bei unserem Fall auf Distriktebene. Bei unserem Fall vor dem Second Circuit habe ich aus einer ganzen Reihe von Gründen ein noch besseres Gefühl“, sagte Alderoty. “Der Second Circuit ist traditionell kein Fan der SEC. Sie sind kein Fan von regulatorischer Überregulierung. Und statistisch gesehen liegen die Chancen, dass die SEC den Fall vor dem Second Circuit gewinnt, bei etwa 10 % oder weniger. Ich bin als Prozessanwalt abergläubisch, daher möchte ich keine Ergebnisse vorhersagen, geschweige denn Ergebnisse garantieren. Ich habe aber ein sehr gutes Gefühl, was das Ergebnis des Second Circuit angeht. Ich denke, es wird nicht nur Richterin Torres bestätigen, sondern sogar noch weiter gehen als Richterin Torres. Ich denke, sie werden ihr Urteil bekräftigen. Und dann wird die SEC wieder in der Verliererposition sein, und es wäre an ihnen, ob sie dies vor den Obersten Gerichtshof bringen wollen.“
Mittlerweile hat Ripple das Formblatt C eingereicht und daraus ergeben sich 4 wichtige Punkte für die Verteidigung.
Ein zentraler Verteidigungspunkt von Ripple betrifft die Definition eines „Investmentvertrags“ gemäß dem Securities Act von 1933. Ripple argumentiert, dass ein solcher Vertrag eine formelle Vereinbarung beinhalten muss, einschließlich Nachverkaufsverpflichtungen und dem Recht für Käufer, Gewinne zu erzielen. Diese Definition könnte die Art und Weise, wie digitale Vermögenswerte in Zukunft behandelt werden, grundlegend verändern.
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Anfechtung des Urteils, das besagt, dass Ripples XRP-Transfers die Kriterien des berühmten Howey-Tests erfüllen. Der Howey-Test legt fest, unter welchen Bedingungen eine Transaktion als Investmentvertrag gilt. Ripple behauptet, dass seine Transaktionen keine Investition von Geld in ein gemeinsames Unternehmen darstellen, bei dem Gewinne ausschließlich aus den Bemühungen des Unternehmens resultieren. Diese Argumentation zielt darauf ab, die Anwendung des Howey-Tests auf Kryptowährungen neu zu bewerten.
Darüber hinaus betont Ripple das Fehlen der „Fair Notice“ seitens der SEC. Das Unternehmen argumentiert, dass es potenziellen Käufern ausreichende Informationen über die rechtliche Unsicherheit von Kryptowährungen bereitgestellt hat. Diese Unklarheit im rechtlichen Rahmenwerk wird als Schwäche in der Anklage der SEC dargestellt.
Zuletzt stellt Ripple die Klarheit der von Richterin Analisa Torres verhängten einstweiligen Verfügungen in Frage. Ripple argumentiert, dass diese lediglich anweisen, das Gesetz zu befolgen, ohne die notwendige Spezifität und Klarheit. Insgesamt zeigt diese Einreichung Ripples Entschlossenheit, spezifische rechtliche Nuancen anzusprechen und die bestehende Regulierung digitaler Vermögenswerte herauszufordern.
Die Kryptogemeinschaft: Spekulation und Spannung
In der Kryptogemeinschaft brodelt es. Der erneute Aufschub und die taktischen Winkelzüge der SEC werden kritisch beäugt. Viele fragen sich, ob die SEC möglicherweise ihre Karten überreizt hat oder ob sie einfach nur die Zeit auf ihrer Seite sieht. Die Meinungen sind gespalten, doch eines ist sicher: Dieses Katz-und-Maus-Spiel hat die Aufmerksamkeit der gesamten Branche auf sich gezogen.
Brad Garlinghouse: Der mutige Kritiker
Brad Garlinghouse, der charismatische CEO von Ripple, zieht derweil alle Register. Er hat keine Hemmungen, die SEC öffentlich für ihr vermeintlich überzogenes Vorgehen zu kritisieren. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die Berufung gewinnen werden, und das würde Gary Genslers gesamtes Regulierungsvorhaben zunichtemachen", sagte Garlinghouse und untermauerte damit seine unerschütterliche Überzeugung, dass Ripple auf der richtigen Seite des Gesetzes steht.
Die Worte des CEO sind nicht nur eine Kampfansage, sondern sie feuern auch die Hoffnung aller Anhänger des Unternehmens an, dass ein Sieg in naher Zukunft möglich sein könnte.
Die Zukunft von XRP: Ein unklares Schicksal
Der Ausgang dieses Rechtsstreits wird einen wesentlichen Einfluss auf die Zukunft von XRP und möglicherweise die gesamte Kryptowährungslandschaft haben. Ripple kämpft nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Anerkennung und Akzeptanz von Kryptowährungen auf der ganzen Welt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, und die Spannung steigt mit jedem Tag der Ungewissheit.
In eigener Sache: Möchten Sie Ihr Wissen teilen und dabei verdienen? Werden Sie jetzt Affiliate von InvestingPro und erhalten Sie 70 % Provision auf jeden Abschluss. Erfahren Sie hier mehr über unser Programm und wie Sie starten können.