Investing.com - Die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) wirft den Ripple Labs-Chefs Bradley Garlinghouse und Christian Larsen vor, den XRP-Kurs gezielt manipuliert zu haben. Dazu hätten sie je nach Marktlage mehr oder weniger Einheiten auf den Markt geworfen. Das berichtete Cointelegraph mit Verweis auf die geänderte Klage.
In einer am 18. Februar abgeänderten Klage bekräftigte die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC ihren Vorwurf, dass das Unternehmen Ripple Labs und die Geschäftsführer Christian Larsen und Brad Garlinghouse durch die Veräußerung von XRP-Token ab 2013 gegen geltende Wertpapiergesetze verstoßen hätten:
"Von 2013 bis zum heutigen Tag haben die Beklagten mehr als 14,6 Mrd. Einheiten einer Digitalwährung namens XRP verkauft, wofür sie Geld im Gegenwert von mehr als 1,38 Mrd. US-Dollar (USD) eingenommen haben, um den Geschäftsbetrieb von Ripple zu finanzieren und um Larsen und Garlinghouse dadurch zu bereichern."
Die geänderte Version der Klage enthält zusätzliche Fakten über die oben genannten Angeklagten und beschuldigt sie, eine "bedeutende Rolle" bei der Orchestrierung der nicht registrierten Verkäufe der Kryptowährung XRP durch Ripple gespielt zu haben.
Laut der Mitteilung sollen Larsen und Garlinghouse mit ihren nicht registrierten XRP-Verkäufen einen Gewinn in Höhe von 600 Millionen Dollar erzielt haben.
Garlinghouse verkaufte im Zeitraum von April 2017 bis Oktober 2019 XRP im Wert von über 159 Millionen Dollar. Larsen und seine Frau machten von 2015 bis März 2020 mehr als 450 Millionen Dollar Gewinn.
Die SEC erklärt weiter, dass diese Veräußerungen trotz der Beteuerungen von Garlinghouse erfolgten, dass er "sehr langfristig" in XRP engagiert sei - was darauf hindeutet, dass die Anleger in die Irre geführt wurden, als Garlinghouse und Larsen abkassierten.
"Ripple hat ein Informationsvakuum geschaffen, das Ripple und den beiden Insidern, also Larsen und Garlinghouse, ermöglicht hat, XRP an einen Markt zu verkaufen, der lediglich die Informationen hatte, die die Beklagten preisgegeben haben."
Das Dokument liefert zusätzliche Details über die Rolle, die die SEC den Ripple-Führungskräften Brad Garlinghouse und Chris Larsen beim XRP-Verkauf an institutionelle Anleger vorwirft.
"Larsen und Garlinghouse spielten beide eine bedeutende Rolle bei der Verhandlung und der Genehmigung von Ripples institutionellen Verkäufen und anderen Angeboten und Veräußerungen von XRP an institutionelle Anleger, auch während Garlinghouse COO war."
Ehemalige SEC-Chefin gibt Rückendeckung für Ripple und XRP
Rückendeckung erhält Ripple derweil von der ehemaligen SEC-Vorsitzenden Mary Jo White. Sie verteidigte die digitale Währung sowie die Plattform. White ging sogar so weit, die Klage der Börsenaufsichtsbehörde als Fehler zu bezeichnen. Ihr zufolge liegt die SEC "völlig falsch - sowohl rechtlich als auch sachlich".
Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass White derzeit für Ripple als Anwältin tätig ist. Allerdings haben auch andere Top-Anwälte wie Matt Stankiewicz darauf hingewiesen, dass Ripple genug Geld und Ressourcen besitzt, um den Fall bis zum Ende durchzuziehen.
XRP - Sorge um Aufwärts-Momentum
Zwar hält sich die nach Marktkapitalisierung siebtgrößte Kryptowährung weiterhin oberhalb ihrer wichtigsten Glättungslinien. Allerdings prägt sich gerade ein langer Docht an der Tageskerze aus, welcher unterstreicht, dass das Aufwärts-Momentum derzeit recht schwach ausgeprägt ist. Eine tiefere Korrektur ist daher nicht ausgeschlossen.