Investing.com - Warren Buffett, das "Orakel von Omaha" und eine der legendärsten Figuren in der Finanzwelt, hat einen unerwarteten Schritt unternommen: Im letzten Quartal verkaufte seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) fast die Hälfte ihrer Anteile am Technologie-Giganten Apple (NASDAQ:AAPL).
In der jüngsten Quartalsmitteilung gab das in Omaha ansässige Konglomerat bekannt, dass seine Beteiligung am iPhone-Bauer am Ende des zweiten Quartals auf 84,2 Milliarden Dollar geschrumpft war. Demnach hat Buffett wohl etwas mehr als 49 % seiner Anteile an Apple abgestoßen. Trotz dieses massiven Verkaufs bleibt Apple weiterhin die größte Aktienbeteiligung von Berkshire Hathaway.
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Ein strategischer Rückzug?
Der Verkauf reiht sich in ein breiteres Muster von Buffetts Verkäufen im zweiten Quartal ein: Insgesamt veräußerte Berkshire Aktien im Wert von mehr als 75 Milliarden Dollar und erhöhte damit seine Cash-Bestände auf einen Rekordwert von knapp 280 Milliarden Dollar.
Bereits im ersten Quartal hatte Buffett seine Apple-Beteiligung um 13 % reduziert und auf der Berkshire-Jahresversammlung im Mai angedeutet, dass steuerliche Überlegungen eine Rolle spielten. Er betonte, dass der Verkauf von "ein wenig Apple" den Berkshire-Aktionären langfristig zugutekommen würde, falls die Steuer auf Kapitalgewinne von einer US-Regierung angehoben wird, die das steigende Haushaltsdefizit ausgleichen will.
Das Ausmaß der Verkäufe lässt jedoch vermuten, dass es nicht nur um steuerliche Überlegungen geht. Apple-Aktien hatten im ersten Quartal aufgrund von Sorgen, das Unternehmen könnte bei Innovationen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) ins Hintertreffen geraten, deutlich an Wert verloren. Doch im zweiten Quartal feierten die Papiere dann ein Comeback und stiegen um 23 %, nachdem das Unternehmen umfassendere Informationen über seine KI-Zukunft gegeben hatte.
Es könnte aber auch sein, dass Buffett den Aktienmarkt derzeit für überteuert hält und deshalb seine Cash-Position weiter aufstockt. So sagte er auf der letzten Jahreshauptversammlung, dass er unter den gegenwärtigen Bedingungen überhaupt nichts dagegen habe, die Cash-Position zu erhöhen. Und weiter: "Ich glaube, wenn ich mir die Alternativen an den Aktienmärkten anschaue und wenn ich mir anschaue, was in der Welt passiert, dann finden wir das ziemlich attraktiv".
Weitere Verkäufe
In jüngster Zeit hat Buffett einige seiner größten Beteiligungen reduziert. Neben Apple begann er vor kurzem auch mit dem Abbau seiner zweitgrößten Beteiligung, der Bank of America (NYSE:BAC), und veräußerte in weniger als zwei Wochen Aktien der Bank im Wert von 3,8 Milliarden Dollar.
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