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Katar sieht Vereinigte Arabische Emirate hinter Cyberangriff

Veröffentlicht am 17.07.2017, 17:54
© Reuters. Minister of State for Foreign Affairs for the United Arab Emirates, Anwar Gargash, speaks at an event at Chatham House in London

London/Doha (Reuters) - Die Vereinigten Arabischen Emirate sind nach Überzeugung Katars verantwortlich für einen Cyberangriff, der zu der schweren Krise zwischen den Golfstaaten beigetragen hat.

In der "Washington Post" veröffentlichte Informationen hätten die Verwicklung der VAE in die Attacke auf Katars Nachrichtenagentur offenbart, erklärte die Pressestelle der katarischen Regierung am Montag. Der Bericht "beweist unmissverständlich, dass dieses Hacker-Verbrechen stattgefunden hat". Die Vereinigten Arabischen Emirate bezeichneten den Artikel dagegen als falsch. Sie drohten mit weiteren Sanktionen gegen Katar.

Der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, war im Mai in sozialen Netzwerken und auf Nachrichten-Websites mit positiven Bemerkungen über die radikalislamische Hamas und den Iran zitiert worden. In der Folge kappten Saudi-Arabien - der größte Rivale des Iran in der Region - und drei weitere Staaten ihre Verbindungen zu Katar. Dessen Regierung hatte noch im Mai einen Hackerangriff für die Zitate verantwortlich gemacht. Die "Washington Post" berichtete am Sonntag unter Berufung auf US-Geheimdienstmitarbeiter, hochrangige VAE-Regierungsvertreter hätten die Cyberattacke am 23. Mai diskutiert, einen Tag vor der Ausführung. Es sei dabei unklar, ob die VAE den Angriff selbst vorgenommen oder in Auftrag gegeben hätten. Die Geheimdienstler hätten in der vergangenen Woche von dem Vorgang Kenntnis gewonnen.

© Reuters. Minister of State for Foreign Affairs for the United Arab Emirates, Anwar Gargash, speaks at an event at Chatham House in London

MINISTER: WERDEN SCHRAUBEN ANZIEHEN

Der Staatsminister im Außenministeriums der VAE, Anwar Gargasch, bestritt in London jede Verantwortung für den Hackerangriff. Er forderte eine regionale Lösung des Streits und eine internationale Beobachtung des Emirats. "Wir müssen sicherstellen, dass Katar, ein Staat mit Reserven von 300 Milliarden Dollar, nicht länger offiziell oder inoffiziell Dschihadisten und Terroristen unterstützt", sagte der Staatsminister. Es gebe Anzeichen dafür, dass der Druck der vier Staaten auf Katar Wirkung zeige. Die vier Länder seien bereit, das noch lange fortzusetzen. Derzeit würden zusätzliche Sanktionen gegen Doha diskutiert. "Die Schrauben werden etwas angezogen werden", sagte er, ohne dies auszuführen.

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