NEW YORK (dpa-AFX) - Dieses knapp siebenminütige Fernsehinterview dürfte in den Chefetagen der mächtigen Rating-Agenturen eingeschlagen sein wie eine Bombe: Mit David Jacob wagte sich ein Insider vor die Kamera und gab Einblicke in eine sonst verschlossene Branche. 'Ratings werden missbraucht, sie beinhalten nicht alle Risiken', sagte der ehemalige Abteilungsleiter beim Marktführer Standard & Poor's auf dem US-Wirtschaftssender Bloomberg TV.
'Das größte Problem, dem wir gegenüberstehen, sind fehlende Standards', erläuterte Jacob, der nach Angaben des Senders im Dezember gefeuert worden war. 'Wenn man sagt, etwas ist 'Triple-A' und drei verschiedene Leute meinen etwas anderes damit, dann führt das zu Fehlverhalten.' Das 'Dreifach-A' ist die beste Bonitätsnote, die die führenden Agenturen Standard & Poor's, Moody's und Fitch vergeben. Jacob monierte, dass die Anbieter unterschiedliche Kriterien anlegten.
'Man endet damit, dass die Ratings eingekauft werden', warnte Jacob. 'Es fühlt sich nicht richtig an, wenn jemand seine Ratingagentur danach aussuchen kann, dass er einfacher an ein Rating herankommt.' Typischerweise zahlen Unternehmen und Länder dafür, dass ihre Kreditwürdigkeit geprüft und benotet wird. Zwar habe es Fortschritte dabei gegeben, sich unabhängiger von den Auftraggebern zu machen, und es gebe gute Analysten. 'Ich möchte aber sehr klar sein: Ratingnoten sind ein Geschäft. Marktanteile sind wichtig.'
Besonders die Abstufung ganzer Länder in Europa hatte zu wachsender Kritik an den Rating-Agenturen geführt. Ihnen wird zudem vorgeworfen, die Finanzkrise des Jahres 2008 verpennt zu haben. 'Sie haben vielfach eine schlechte Reputation, weil die Leute sagen, sie verursachen das eigentliche Problem.' Große Investmentfirmen wie BlackRock oder Pimpco könnten sich ihr eigenes Bild machen, sagte Jacob. 'Der arme Privatinvestor ist am übelsten dran.'/das/DP/jsl
'Das größte Problem, dem wir gegenüberstehen, sind fehlende Standards', erläuterte Jacob, der nach Angaben des Senders im Dezember gefeuert worden war. 'Wenn man sagt, etwas ist 'Triple-A' und drei verschiedene Leute meinen etwas anderes damit, dann führt das zu Fehlverhalten.' Das 'Dreifach-A' ist die beste Bonitätsnote, die die führenden Agenturen Standard & Poor's, Moody's und Fitch vergeben. Jacob monierte, dass die Anbieter unterschiedliche Kriterien anlegten.
'Man endet damit, dass die Ratings eingekauft werden', warnte Jacob. 'Es fühlt sich nicht richtig an, wenn jemand seine Ratingagentur danach aussuchen kann, dass er einfacher an ein Rating herankommt.' Typischerweise zahlen Unternehmen und Länder dafür, dass ihre Kreditwürdigkeit geprüft und benotet wird. Zwar habe es Fortschritte dabei gegeben, sich unabhängiger von den Auftraggebern zu machen, und es gebe gute Analysten. 'Ich möchte aber sehr klar sein: Ratingnoten sind ein Geschäft. Marktanteile sind wichtig.'
Besonders die Abstufung ganzer Länder in Europa hatte zu wachsender Kritik an den Rating-Agenturen geführt. Ihnen wird zudem vorgeworfen, die Finanzkrise des Jahres 2008 verpennt zu haben. 'Sie haben vielfach eine schlechte Reputation, weil die Leute sagen, sie verursachen das eigentliche Problem.' Große Investmentfirmen wie BlackRock oder Pimpco könnten sich ihr eigenes Bild machen, sagte Jacob. 'Der arme Privatinvestor ist am übelsten dran.'/das/DP/jsl