STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am vormittag
Freitag, 14. September 2012
Fed-Ankündigungen sorgen für Kursfeuerwerk
Zunehmende Proteste in Nahost führen zu Nervosität am Ölmarkt
Die US-Notenbank (Fed) hat gestern nach Börsenschluss in Europa - wie von vielen Experten erwartet - weitere Maßnahmen zur Konjunkturbelebung beschlossen. Dabei sollen pro Monat für 40 Milliarden US-Dollar mit Hypotheken besicherte Wertpapiere gekauft werden, um die Hypothekenzinsen zu senken und damit den Häusermarkt in Schwung zu bringen. Außerdem will die Fed den historisch niedrigen Leitzins von 0,00 bis 0,25 Prozent bis Mitte 2015 nicht anheben. Diese Ankündigungen lösten an den Börsen heftige Reaktionen aus.
Der DAX kletterte am Vormittag auf ein neues Jahreshoch von 7.428 Zählern und lag weiteren Verlauf bei 7.420 Punkten mit 1,5 Prozent im Plus. Der Euro gewann innerhalb dieser Woche rund drei US-Cent an Wert und nähert sich inzwischen bereits der Marke von 1,31 US-Dollar an.
Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger hatte gestern noch mit Call-Optionsscheinen und Long-Zertifikaten auf steigende Notierungen des DAX gesetzt. Deshalb kommt es heute hier zunächst zu schnellen Gewinnmitnahmen. Gleichzeitig waren am Vormittag auch bereits wieder einige Puts und Short-Zertifikate gesucht. Der Euwax Sentiment Index lag in dieser Phase bei minus fünfzig Punkten.
Finanzwerte setzten ihre Rallye ebenfalls fort. So kletterte die Commerzbank-Aktie um weitere 4,9 Prozent auf 1,62 Euro. Die Deutsche Bank stieg um 4,3 Prozent auf 33,59 Euro. Die Allianz-Aktie verteuerte sich um 3,0 Prozent auf 97,27 Euro. Teilweise kam es hier bei Calls zu Gewinnmitnahmen. Viele Anleger setzen hier aber auch auf eine Fortsetzung der aktuellen Aufwärtsbewegung in den kommenden Wochen.
In Erwartung weiterer Maßnahmen der US-Notenbank Fed zur Stützung der Konjunktur im eigenen Land hatten zuletzt auch die Spekulationen auf das Aufkeimen von Inflationsängsten deutlich zugenommen. Wir hatten an dieser Stelle davon berichtet, dass Anleger zahlreiche Optionsscheine und Zertifikate kauften, mit denen sie von steigenden Edelmetallpreisen profitieren würden. Unmittelbar nach den Ankündigungen der Fed zog der Preis für eine Feinunze Gold um rund 2,5 Prozent an. Der Kurs liegt aktuell bei 1.773 US-Dollar. Silber sprang sogar um mehr als fünf Prozent auf 34,62 US-Dollar pro Feinunze nach oben. Deshalb kam es am Vormittag bei Hebelprodukten vereinzelt zu Gewinnmitnahmen. Tendeziell wird aber auf weiter steigende Notierungen gesetzt.
Die zunehmenden Proteste in der arabischen Welt hatten bereits zur Wochenmitte für eine Zunehmende Nervosität am Ölmarkt gesorgt. Investoren befürchten, dass es bei einer weiteren Eskalation der Gewalt zu Unterbrechungen des Ölnachschubs aus den betreffenden Regionen kommen könnte. Die Preise zogen an. Aufgrund der konjunkturbelebenden Maßnahmen der Fed spekulieren nun auch viele Marktteilnehmer auf eine zunehmende Nachfrage. Ein Barrel Öl der Sorte WTI zur Auslieferung im Oktober kostete am Vormittag in London 99,95 US-Dollar und damit 1,64 US-Dollar mehr als gestern. Der Kurs für ein Fass der Sorte Brent zur Auslieferung im November stieg ebenfalls um 1,64 US-Dollar auf 117,52 US-Dollar. An der Börse Stuttgart waren zuletzt vor allem währungsgesicherte und endlos laufende Quanto-Zertifikate auf die Nordseesorte Brent gefragt.
Börse Stuttgart TV
Die US-Notenbank (Fed) hat gestern nach Börsenschluss in Europa weitere Maßnahmen zur Konjunkturbelebung beschlossen. Dabei sollen pro Monat für 40 Milliarden US-Dollar mit Hypotheken besicherte Wertpapiere gekauft werden. Außerdem will die Fed den historisch niedrigen Leitzins bis Mitte 2015 nicht anheben. Diese Ankündigungen lösten an den Börsen heftige Reaktionen aus. Holger Scholze beschreibt die aktuellen Reaktionen bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=7830
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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