FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag zwischenzeitliche Gewinne wieder abgegeben. Im Mittagshandel kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1259 US-Dollar. Sie lag damit auf dem Niveau des frühen Handels, nachdem sie zwischenzeitlich bis auf 1,1275 Dollar gestiegen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1285 Dollar festgesetzt.
Besser als erwartet ausgefallene Daten aus der deutschen Industrie stützten den Euro nur kurzzeitig. Die Industrieunternehmen der Eurozone haben im Mai 0,9 Prozent mehr produziert als im Vormonat. Analysten hatten lediglich einen Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet. Die Industrie wurde zuletzt durch die Handelskonflikte besonders belastet. Das britische Pfund knüpfte am Freitag an die Vortagesgewinne an. Insgesamt wird die britische Währung aber von der Unsicherheit wegen des Brexits belastet, vor allem, da die Wahrscheinlichkeit für einen Austritt ohne Abkommen mit einem Politiker wie Boris Johnson als möglicher neuer Premierminister zunimmt. Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank (DE:CBKG) rät zu Vorsicht. Die Annahme, Johnson meine es mit dem harten Brexit nicht so ernst, wie es manchmal klingt, rechtfertige keineswegs größeren Optimismus für das Pfund. "Genauso wenig wie die Tatsache, dass das Parlament weiterhin den harten Brexit unter allen Umständen verhindern will. 'Wollen' ist nicht 'können'", schreibt Leuchtmann.