* Unklarheit über Geldpolitik der Fed hilft US-Währung
* Euro fällt zeitweise auf Ein-Wochen-Tief
* Griechenland besteht weiteren Test am Kapitalmarkt
Frankfurt, 12. Okt (Reuters) - Die Unklarheit über den
weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed hat dem
Dollar am Dienstag etwas Luft verschafft. Die US-Währung legte
gegenüber dem Euro und einem Korb anderer Währungen<.DXY>
leicht zu. Die Gemeinschaftswährung fiel zeitweise auf 1,3774
Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit einer Woche.
Vergangenen Donnerstag hatte der Euro mit 1,4030 noch ein
Acht-Monats-Hoch erklommen. Die Vize-Chefin der US-Notenbank,
Janet Yellen, hatte am Montagabend vor den Gefahren zu niedriger
Zinsen gewarnt und laut Händlern damit Spekulationen ausgelöst,
die Fed könne der US-Konjunktur doch weniger stark unter die
Arme greifen als von vielen erwartet.
Zuletzt hatten Anleger darauf gesetzt, dass die Fed bereits
im November den Ankauf von Staatsanleihen ausweiten könnte. Das
drückt zwar die Marktzinsen und kurbelt die US-Wirtschaft an,
macht allerdings den Dollar für Investoren unattraktiver. Der
Greenback hatte in den vergangenen Wochen daher stark unter
Druck gestanden und erst am Montag gegenüber dem Yen ein
15-Jahres-Tief von 1,8137 Yen markiert. Im späten
Dienstagshandel lag der Dollar bei 81,80 Yen. "Das Auf und Ab
dürfte so lange weiter gehen, bis wir endlich harte Fakten von
der Fed bekommen", sagte ein Händler. Neue Hinweise auf das
weitere Vorgehen der US-Notenbank erhofften sich die Anleger von
dem am Abend (20.00 MESZ) zur Veröffentlichung anstehenden
Protokoll der letzten Notenbanksitzung am 21. September.
Weitgehend unbeeindruckt zeigte sich der Euro am Dienstag
von der erfolgreichen Platzierung einer griechischen Anleihe
über 1,17 Milliarden Euro. Die Zinskosten für den
hochverschuldeten Staat lagen mit 4,54 Prozent niedriger als bei
einer Emission im September; die Nachfrage war vier Mal so hoch
wie die angebotene Menge. "Griechenland hat einen weiteren Test
am Kapitalmarkt bestanden, aber das konnte dem Euro nicht helfen
- die Augen der Anleger richten sich derzeit nur auf die Fed",
sagte ein Händler. Am Rentenmarkt sorgte die erfolgreiche
Platzierung allerdings für einen weiteren Rückgang der von
Investoren geforderten Risikoaufschläge für griechische
Anleihen. Der Spread der zehnjährigen griechischen
Anleihen zur vergleichbaren
Bundesanleihe verringerte sich um zwölf Basispunkte
auf 699 Basispunkte. Die Rendite fiel von 9,4 auf 9,2 Prozent.
Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 2,24 Prozent nach
2,27 Prozent im späten Montagsgeschäft.
Am Vormittag hatte die Diskussion um die Schuldenrückzahlung
Griechenlands die Renditen zunächst noch steigen lassen. Die
EU-Kommission und Deutschland haben Überlegungen Griechenlands
zu einer längeren Rückzahlungsfrist für die
Milliarden-Hilfskredite zurückgewiesen. Die Situation am
Kapitalmarkt habe sich für Griechenland verbessert, so dass es
keinen Anlass für eine Verlängerung gebe, erklärte ein Sprecher
von EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn in Brüssel.
Euro/Dollar-Fixings Aktuell 11.10.10
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EZB 1,3833 1,3936
EuroFX 1,3809 1,3930
Umlaufrendite in Prozent 1,97 2,03
(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von Stefanie Huber)