Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Russische Justiz klagt Greenpeace-Mitglieder wegen Piraterie an

Veröffentlicht am 02.10.2013, 13:47
Aktualisiert 02.10.2013, 13:52
MOSKAU (dpa-AFX) - Zwei Wochen nach dem spektakulären Greenpeace-Protest in der Arktis hat die russische Justiz mehrere Verhaftete als Piraten angeklagt. Ermittler in der Stadt Murmansk leiteten wegen bandenmäßiger Piraterie offiziell Verfahren gegen zunächst fünf der insgesamt 30 Crewmitglieder des Aktionsschiffs 'Arctic Sunrise' ein, wie Greenpeace am Mittwoch mitteilte. Den Umweltschützern drohen bis zu 15 Jahre Haft. Die Organisation wies die Vorwürfe als 'unzutreffend, unbegründet und illegal' zurück. Von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme.

Greenpeace-Direktor Kumi Naidoo kritisierte das Vorgehen als 'schwerste Bedrohung des friedlichen Umweltprotests' seit der Versenkung des Aktionsschiffs 'Rainbow Warrior' in Auckland 1985 durch französische Geheimagenten. Damals kam ein Aktivist ums Leben.

Zu der Verhandlung in der Hafenstadt Murmansk seien nur die Anwälte zugelassen worden, sagte eine Greenpeace-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Sie erwartete, dass die Anklageerhebung an diesem Donnerstag fortgesetzt werde. Kremlchef Wladimir Putin hatte betont, die Greenpeace-Leute aus insgesamt 18 Ländern hätten zwar gegen internationales Recht verstoßen. Sie seien aber keine Piraten.

Einer der Angeklagten ist der britische Videoreporter Kieron Bryan. Er sollte die Protestfahrt des Schiffs 'Arctic Sunrise' im Nordpolarmeer dokumentieren. Auch der russische Pressefotograf Denis Sinjakow sitzt wegen der Aktion in Untersuchungshaft. Deutsche waren nicht an Bord der 'Arctic Sunrise'.

Russische Sicherheitskräfte hatten das Schiff am 19. September in der Petschorasee geentert und nach Murmansk geschleppt. Zuvor hatten Aktivisten versucht, auf die Ölplattform 'Priraslomnaja' des Staatsunternehmens Gazprom zu gelangen. Nach eigenen Angaben wollten sie dort ein Transparent befestigen.

Die Umweltschützer werfen dem Konzern vor, mit Bohrungen das Ökosystem der äußerst sensiblen Arktis zu gefährden. Ein Leck hätte ihrer Ansicht nach katastrophale Folgen für die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt der noch weitgehend unberührten Region. Dort wird etwa ein Viertel der globalen Öl- und Gasvorräte vermutet.

Weltweit protestierten nach Greenpeace-Angaben bislang mehr als 775 000 Menschen in Schreiben an russische Botschaften gegen das Vorgehen der Behörden. Auch in Deutschland gab es Demonstrationen. In Berlin ketteten sich zwei Aktivisten an eine Erdgas-Tanksäule von Gazprom. Die Bundesregierung hatte sich besorgt über das Vorgehen der russischen Justiz gezeigt./bvi/sow/tw/DP/kja

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.