GENF/LONDON/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) dürfte nach Einschätzung des Analysehauses Petro-Logistics trotz einer beschlossenen Förderkürzung mehr Rohöl zu Tage fördern. Das in Genf ansässige Beratungsunternehmen geht laut einer am Freitag veröffentlichten Studie davon aus, dass die Produktionsmenge des Kartells im Juli bei durchschnittlich etwa 33 Millionen Barrel pro Tag gelegen habe.
Im Juli sei die Fördermenge zum Vormonat um durchschnittlich 145 000 Barrel pro Tag gestiegen, hieß es weiter. Im Vergleich zur durchschnittlichen Fördermenge im ersten Halbjahr 2017 wäre dies sogar ein Anstieg von mehr als 600 000 Barrel pro Tag. Die Experten von Petro-Logistics schrieben in ihrem Bericht von einer höheren Fördermenge in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Nigeria. Am Ölmarkt drehten die Preise für Rohöl nach Veröffentlichung des Berichts in die Verlustzone. Nachdem sie im Vormittagshandel noch leicht zugelegt hatten, gaben sie im Mittagshandel wieder spürbar nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete zuletzt 48,85 US-Dollar. Das waren 45 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 49 Cent auf 46,43 Dollar.