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AKTIE IM FOKUS: Commerzbank schwach - Sorge vor Verstaatlichung

Veröffentlicht am 13.12.2011, 12:43
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Commerzbank sind am Dienstag mit einem Minus von zwischenzeitlich mehr als vier Prozent ans Dax-Ende gerutscht. Händler verwiesen überwiegend auf die drohende Verstaatlichung der Bank. Bis zum Mittag dämmten die Titel ihre Verluste allerdings leicht ein und standen um 12.10 Uhr noch mit 1,23 Prozent bei 1,21 Euro im Minus. Zuvor waren die Titel bis auf 1,16 Euro abgerutscht - ähnlich tief standen die Titel zuletzt Ende November. Der Dax kletterte unterdessen ins Plus und gewann zuletzt 0,90 Prozent auf 5.837,03 Punkte. Angesichts der eingedämmten Verluste verwiesen Händler auf Spekulationen über eine mögliche Auslagerung der Eurohypo in eine sogenannte Bad Bank.

'Aufgrund Ihres relativ großen Italienexposures reagiert der Kurs der Commerzbank sehr stark auf Spekulationen rund um die Euro-Krise', sagte Analyst Philipp Häßler von Equinet. 'Natürlich ist nicht auszuschließen, dass es am Ende noch einmal zu einer Kapitalerhöhung kommt, ich glaube das allerdings nicht.' Spekulationen darüber, dass die Eurohypo in eine Bad Bank ausgelagert und verstaatlicht wird, dürften den Kurs stützen. 'Wenn es eine Lösung gäbe, dieses Problemkind loszuwerden, sollte das eher zu einem Kursanstieg führen. Ich gehe allerdings davon aus, dass möglicherweise nur einzelne Teile ausgelagert werden.'

GERÜCHTE ÜBER VERSTAATLICHUNG

'Bei der Commerzbank zeigen die Gerüchte der letzten Tage ihre Wirkung', sagte Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade. 'Es wurde oft spekuliert, dass die Commerzbank weitere Staatshilfen benötigt. Ganz von der Hand zu weisen ist das nicht, da die Kapitaldecke doch sehr dünn ist und die neuen Regularien eine Auspolsterung verlangen. Kein Investor lässt sich derzeit freiwillig auf ein Abenteuer mit der Commerzbank ein, so lange sich die Situation nicht wesentlich aufhellt.' Ein weiterer Händler wies darüber hinaus auf das nahende Jahresende hin: 'Niemand möchte eine solche Verlustposition wie die Coba am Jahresende in den Büchern haben', sagte er. Das dürfte der Hauptgrund dafür sein, dass die Aktie in diesen Tagen immer weiter fällt.

'Bei der Coba geht es nicht nur um die Suche nach Lösungen, um die Kapitallücke zu schließen', sagte ein weiterer Analyst. 'Auch die Marko-Themen sind hier nicht zu vernachlässigen. Der EU-Gipfel habe zwar gewisse Lösungsansätze für die Euro-Krise gezeigt, da ein ein klarer Lösungsweg aus der Krise bislang aber nicht gefunden sei, belaste auch dies die Titel. '

Das Geldinstitut will den milliardenschweren Kapitalbedarf weiterhin ohne neue staatliche Hilfen stemmen. Das Bundesfinanzministerium dementierte Meldungen über angebliche Gespräche mit der Commerzbank über Staatshilfen. Ein Sprecher des Ministeriums teilte am Vorabend auf dpa-Anfrage mit: 'Als Teilhaber der Commerzbank steht die Bundesregierung in regelmäßigem Kontakt. Dieser geht jedoch nicht über einen Informationsaustausch hinaus.' Die Commerzbank ist seit der Finanzkrise zu gut einem Viertel in staatlicher Hand. Der Stresstest hatte bei Geldhaus mit 5,3 Milliarden Euro die größte Kapitallücke unter den deutschen Instituten festgestellt./sf/rum

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