FRANKFURT (dpa-AFX) - In der kommenden Woche dürfte das Börsengeschehen von zwei Themen dominiert werden: Von der weiter schwelenden Schulden- und Konjunkturkrise in den Euroländern und von der Fahrt aufnehmenden Berichtssaison der Unternehmen. Laut den Experten der Landesbank Berlin (LBB) steht die Stimmungsaufhellung auf dem internationalen Börsenparkett auf wackeligen Beinen. Schuldenkrise und Konjunkturausblick beinhalteten weiterhin Abwärtspotenzial. Vor allem die Schuldenkrise bleibe wegen der hohen Abhängigkeit von politischen Entscheidungen Belastungsfaktor Nummer eins. Zudem könnten verhaltenere Unternehmensausblicke enttäuschen. Wegen der stark überkauften Marktlage bestehe auch technisches Korrekturpotenzial.
Commerzbank-Marktstratege Andreas Hürkamp erwartet von der laufenden Berichtssaison ebenfalls mehr negative als positive Nachrichten, so dass der Dax nach den jüngsten deutlichen Kursgewinnen in den kommenden Wochen Gegenwind erhalten könnte. Aus deutscher Sicht stehen in den neuen Woche vor allem aktuelle Zahlen von Siemens , Beiersdorf und SAP im Fokus. In den USA könnte die Geschäftsentwicklung von Apple , Texas Instruments , Advanced Micro Devices (AMD) und Yahoo die deutschen Technologiewerte beeinflussen. Die Kennziffern von Johnson & Johnson sowie Colgate-Palmolive könnten sich auf Henkel und Beiersdorf auswirken.
Von konjunktureller Seite sind der für Mittwoch erwartete Ifo-Geschäftsklimaindex für Januar sowie die für Donnerstag angekündigte US-Zinsentscheidung von größter Bedeutung. Ferner stehen die Veröffentlichungen des deutschen Einkaufsmanagerindex und des Verbrauchervertrauens in Euroland sowie der US-Auftragseingänge langlebiger Güter und der ersten Schätzung des US-Bruttoinlandsprodukts auf der Tagesordnung. Die Experten der Postbank erwarten beim Ifo-Index den dritten Anstieg in Folge. Auch der deutsche Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe dürfte den Dezember-Anstieg bestätigen und im Januar erneut leicht zulegen.
In puncto US-Zinsentscheidung schließen die Postbank-Fachleute Änderungen am derzeitigen geldpolitischen Kurs praktisch aus. 'Auch mit einem weiteren 'Quantitative Easing'-Programm rechnen wir angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Erholung und den Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt nicht', heißt es weiter. Die Beschleunigung der Wirtschaftserholung in den USA dürfte sich im Schlussquartal 2011 fortgesetzt haben.
Ferner stehen in der kommenden Woche neue Auktionen italienischer und spanischer Staatsanleihen auf der Agenda. Nachdem die jüngsten Auktionen französischer und spanischer Schuldenpapiere gut ausgefallen waren, sehen Fachleute die neuen Versteigerungen entspannter. Laut Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer bleiben die Staatsanleihemärkte der Euroraum-Peripherie trotz der Sorge vor weiteren Herabstufungen bei den Länderratings unterstützt.
Allerdings bestehe noch Unsicherheit hinsichtlich der laufenden Verhandlungen über einen Schuldenschnitt Griechenlands. Wenn die Gespräche über das Wochenende nicht scheiterten, dürften Bundrenditen in der kommenden Woche in Richtung zwei Prozent steigen, glaubt Krämer. Die jüngsten Herabstufungen der Bonität zahlreicher Euro-Länder und des Rettungsschirms EFSF, die Sorgen vor einer baldigen Staatspleite Griechenlands sowie die enorme Liquiditätsflut der EZB hätten die Renditen auf historisch niedrige Niveaus fallen lassen, konstatierte der Ökonom./edh/gl/ck
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
Commerzbank-Marktstratege Andreas Hürkamp erwartet von der laufenden Berichtssaison ebenfalls mehr negative als positive Nachrichten, so dass der Dax
Von konjunktureller Seite sind der für Mittwoch erwartete Ifo-Geschäftsklimaindex für Januar sowie die für Donnerstag angekündigte US-Zinsentscheidung von größter Bedeutung. Ferner stehen die Veröffentlichungen des deutschen Einkaufsmanagerindex und des Verbrauchervertrauens in Euroland sowie der US-Auftragseingänge langlebiger Güter und der ersten Schätzung des US-Bruttoinlandsprodukts auf der Tagesordnung. Die Experten der Postbank erwarten beim Ifo-Index den dritten Anstieg in Folge. Auch der deutsche Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe dürfte den Dezember-Anstieg bestätigen und im Januar erneut leicht zulegen.
In puncto US-Zinsentscheidung schließen die Postbank-Fachleute Änderungen am derzeitigen geldpolitischen Kurs praktisch aus. 'Auch mit einem weiteren 'Quantitative Easing'-Programm rechnen wir angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Erholung und den Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt nicht', heißt es weiter. Die Beschleunigung der Wirtschaftserholung in den USA dürfte sich im Schlussquartal 2011 fortgesetzt haben.
Ferner stehen in der kommenden Woche neue Auktionen italienischer und spanischer Staatsanleihen auf der Agenda. Nachdem die jüngsten Auktionen französischer und spanischer Schuldenpapiere gut ausgefallen waren, sehen Fachleute die neuen Versteigerungen entspannter. Laut Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer bleiben die Staatsanleihemärkte der Euroraum-Peripherie trotz der Sorge vor weiteren Herabstufungen bei den Länderratings unterstützt.
Allerdings bestehe noch Unsicherheit hinsichtlich der laufenden Verhandlungen über einen Schuldenschnitt Griechenlands. Wenn die Gespräche über das Wochenende nicht scheiterten, dürften Bundrenditen in der kommenden Woche in Richtung zwei Prozent steigen, glaubt Krämer. Die jüngsten Herabstufungen der Bonität zahlreicher Euro-Länder und des Rettungsschirms EFSF, die Sorgen vor einer baldigen Staatspleite Griechenlands sowie die enorme Liquiditätsflut der EZB hätten die Renditen auf historisch niedrige Niveaus fallen lassen, konstatierte der Ökonom./edh/gl/ck
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---