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Veröffentlicht am 29.02.2012, 12:33
'Börse Online'-Interview mit Rentenfondsmanager Michael Hasenstab,

Franklin Templeton: 'Ich glaube nicht an ein Armageddon'

Frankfurt (ots) - Schwellenländer schlagen sich sehr gut in der

Krise / Europa steht vor harter Zeit des Schuldenabbaus / Gelddrucken

der Notenbanken hat langfristig ernste Konsequenzen

Trotz eingetrübter Konjunkturaussichten und Kurseinbruch an den

Börsen haben sich Schwellenländer in der letzten Krise sehr gut

geschlagen. Das sagte Michael Hasenstab, Rentenfondsmanager bei

Franklin Templeton Investments, im Interview mit dem Anlegermagazin

'Börse Online' (Ausgabe 10/2012, EVT 1. März). Noch vor zehn Jahren

seien die aufstrebenden Nationen wie Brasilien, China oder Indonesien

für externe Schocks anfällig gewesen. 'Nun entwickeln sie sich stetig

von Schwellen- zu Industriestaaten weiter.' Hasenstab verwaltet

insgesamt rund 150 Milliarden Dollar und investiert vorzugsweise in

Staatsanleihen aufstrebender Nationen.

Die Gefahr spekulativer Blasen an den Immobilienmärkten oder bei

der Kreditvergabe der Banken - etwa in China - hält Hasenstab für

gering. 'Seit 30 Jahren prophezeien Beobachter den Niedergang Chinas,

seit 30 Jahren liegen sie falsch', meinte der Fondsmanager gegenüber

'Börse Online'. Auch ein Übergreifen der europäischen Schuldenkrise

auf die Schwellenländer fürchtet er nicht. 'Sicher verpasst das

Schuldenproblem der Weltkonjunktur einen Dämpfer. Der ist aber nicht

stark genug, um das Wachstum der Schwellenländer aus der Bahn zu

werfen.'

Die Lage in Europa sei durchaus schwierig. Der Kontinent stehe vor

einer harten Zeit des Schuldenabbaus. 'Aber ich glaube nicht an ein

Armageddon. Ich glaube auch nicht, dass die Euro-Zone

auseinanderfallen wird und die Krise das gesamte Finanz- und

Wirtschaftssystem erschüttert', sagte Hasenstab. In gewisser Weise

sei die Krise sogar gut. 'Sie motiviert Politiker zu Veränderungen',

argumentierte der Volkswirt. 'Schauen Sie sich die Fortschritte in

Italien unter der neuen Regierung von Premierminister Mario Monti an.

Ohne die Krise wäre es wohl nie dazu gekommen.'

Der Fondsmanager fürchtet allerdings, dass die Liquiditätsspritzen

der Notenbanken für die Kapitalmärkte die Teuerungsraten weltweit

anheizen. 'Ich bin überzeugt, dass das Gelddrucken der Zentralbanken

in Europa, den USA und Japan auf lange Sicht ernste Konsequenzen

hat.' Aber man müsse bedenken, dass die EZB sich für das geringere

von zwei Übeln entschieden habe. 'Die Alternative - eine erneute

Bankenkrise bis hin zu Staatspleiten - wäre weitaus schlimmer

gewesen', erklärte Hasenstab.

Originaltext: Börse Online, G+J Wirtschaftsmedien

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Sebastian Ertinger, Redaktion G+J Wirschaftsmedien

Tel.: 0 69/15 30 97 -7 68, Fax: 0 69/15 30 97 -7 99

E-Mail: ertinger.sebastian@guj.de

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