LONDON (dpa-AFX) - Den Ratingagenturen droht neuer Ärger: Wie die Financial Times (FT, Montag) berichtet, will die europäische Marktaufsichtsbehörde Esma jüngste Abstufungen der drei großen Agenturen prüfen. Demnach geht es vor allem um Massenabstufungen, wie sie unlängst die Ratingagentur Moody's für zahlreiche Banken vorgenommen hat. Neben Moody's sollen Standard & Poor's (S&P) und Fitch überprüft werden. Es gehe darum, ob die Bewertungsprozeduren hinreichend schlüssig und transparent seien, sagte Esma-Chef Steven Maijoor dem Blatt.
Im Fokus der Behörde stehen zunächst weniger Abstufungen von Staaten, sondern vielmehr die Ratings von Banken. 'Banken-Ratings sind sehr wichtig, weil es eine Rückwirkung auf die Bewertung von Staaten und Staatsanleihen gibt', sagte Maijoor. Die Verbindung von Banken und Staaten gilt allgemein als sehr stark, weil die Geldhäuser zu den größten Kreditgebern ihrer Staaten zählen. Geraten große Banken unter Druck, sind Auswirkungen auf ihre Heimatstaaten kaum zu vermeiden - und umgekehrt.
Nicht nur Moody's hatte unlängst mit einer Massenabstufung zahlreicher Banken für Aufsehen gesorgt. S&P hatte im vergangenen Jahr einen ähnlichen Schritt unternommen. Derartige Abstufungen geben der Esma zu denken: Insbesondere zweifelt die Behörde daran, ob die Ratingagenturen über ausreichende Ressourcen zur Expertise verfügen. 'Eine Ratingänderung en bloc kann keine Entschuldigung dafür sein, weniger Zeit darauf zu verwenden. Es ist wichtig, dass jede einzelne Ratingentscheidung die selbe Aufmerksamkeit bei Details und Analyse erhält', so der Esma-Chef.
Maijoor unterstrich, dass es nicht darum gehe, die Ratings an sich zu beeinflussen. 'Das bedeutet nicht, die Ratings zu bewerten.' Auch wolle man nicht die Methodik der Agenturen beschneiden. 'Wir fordern nur, dass ihre Entscheidungen ökonomisch Sinn ergeben und logisch sind.' Während Moody's und Fitch sich auf Nachfrage nicht äußern wollten, kündigte S&P an, der Aufsicht die Verfahren bei Banken-Ratings zu erläutern./bgf/hbr
Im Fokus der Behörde stehen zunächst weniger Abstufungen von Staaten, sondern vielmehr die Ratings von Banken. 'Banken-Ratings sind sehr wichtig, weil es eine Rückwirkung auf die Bewertung von Staaten und Staatsanleihen gibt', sagte Maijoor. Die Verbindung von Banken und Staaten gilt allgemein als sehr stark, weil die Geldhäuser zu den größten Kreditgebern ihrer Staaten zählen. Geraten große Banken unter Druck, sind Auswirkungen auf ihre Heimatstaaten kaum zu vermeiden - und umgekehrt.
Nicht nur Moody's hatte unlängst mit einer Massenabstufung zahlreicher Banken für Aufsehen gesorgt. S&P hatte im vergangenen Jahr einen ähnlichen Schritt unternommen. Derartige Abstufungen geben der Esma zu denken: Insbesondere zweifelt die Behörde daran, ob die Ratingagenturen über ausreichende Ressourcen zur Expertise verfügen. 'Eine Ratingänderung en bloc kann keine Entschuldigung dafür sein, weniger Zeit darauf zu verwenden. Es ist wichtig, dass jede einzelne Ratingentscheidung die selbe Aufmerksamkeit bei Details und Analyse erhält', so der Esma-Chef.
Maijoor unterstrich, dass es nicht darum gehe, die Ratings an sich zu beeinflussen. 'Das bedeutet nicht, die Ratings zu bewerten.' Auch wolle man nicht die Methodik der Agenturen beschneiden. 'Wir fordern nur, dass ihre Entscheidungen ökonomisch Sinn ergeben und logisch sind.' Während Moody's und Fitch sich auf Nachfrage nicht äußern wollten, kündigte S&P an, der Aufsicht die Verfahren bei Banken-Ratings zu erläutern./bgf/hbr