Von Ambar Warrick
Investing.com - Der australische Arbeitsmarkt ist im November stärker gewachsen als gedacht. Das zeigen aktuelle Daten von heute. Steigende Löhne, eine rekordhohe Erwerbsquote und eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften sorgen für einen weiterhin angespannten Arbeitsmarkt.
Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im November um 64.000 auf 13,7 Millionen. Erwartet wurde eine Zunahme um 19.000 Personen, wie Daten des Australian Bureau of Statistics (ABS) zeigten. Dadurch stieg die Erwerbsquote auf ein Rekordhoch von 66,8 % und liegt damit auf dem Niveau von vor der Pandemie.
Die Arbeitslosenquote blieb ebenfalls stabil bei 3,4 %, dem niedrigsten Stand seit fast 50 Jahren.
Der australische Arbeitsmarkt hat sich in diesem Jahr erheblich erhitzt, da ein Wirtschaftsboom im Zuge des Wiederhochfahrens der Wirtschaft nach der Coronapandemie die Nachfrage nach Arbeitskräften in die Höhe getrieben hat. Dies führte auch zu höheren Löhnen, obwohl das Lohnwachstum in diesem Jahr immer noch hinter der Inflation zurückblieb.
„Die sehr hohe Erwerbsquote zeigt, dass es sich um einen weiterhin angespannten Arbeitsmarkt handelt, insbesondere in Verbindung mit einer sehr niedrigen Arbeitslosigkeit“, sagte Bjorn Jarvis, Leiter der Arbeitsstatistik bei ABS.
Australien ist mit einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften konfrontiert, was dazu geführt hat, dass die Arbeitgeber die Löhne erhöht haben, um wichtige Mitarbeiter zu halten.
Die Stärke auf dem Arbeitsmarkt gibt der Reserve Bank of Australia mehr Spielraum für Zinsanhebungen, während sie sich bemüht, die Inflation von einem 30-Jahres-Hoch zu senken. Die Zentralbank erhöhte die Zinssätze im Dezember um 25 Basispunkte und signalisierte, dass eine weitere Straffung der Geldpolitik angebracht sei.
Aber höhere Zinsen haben sich auch nachteilig auf die australische Wirtschaft ausgewirkt, die im 3. Quartal langsamer als erwartet gewachsen ist. Dies könnte sich schließlich auf dem Arbeitsmarkt niederschlagen, da dem Wirtschaftsboom nach der Coronapandemie langsam die Luft ausgeht. Dennoch weist die Stärke der Beschäftigung auf starke Ausgabentrends der Haushalte hin, die ein wichtiger Motor für das Wirtschaftswachstum sind.
Der australische Dollar hat nach Bekanntgabe der Zahlen leicht an Stärke gewonnen.