Von Ambar Warrick
Investing.com - Australiens Handelsbilanzüberschuss ist im November unerwartet gestiegen, wie Daten vom Donnerstag zeigen. Die schwächelnde lokale Nachfrage führte zu einem anhaltenden Rückgang der Importe, während die massiven Rohstoffexporte des Landes weitgehend stabil blieben.
Die Handelsbilanz des Landes wuchs im November auf 13,201 Mrd. AUD (1 AUD = 0,6919 USD) und übertraf damit die Erwartungen von 10,50 Mrd. AUD sowie den Vormonatswert von 12,22 Mrd. AUD. Damit kletterte der Wert auf den höchsten Stand seit einem Rekordhoch im Juni.
Die Einfuhren nach Australien nahmen dagegen weiter ab und fielen im November um 1 % gegenüber dem Vormonat. Aufgrund des Drucks auf die Verbraucherausgaben gingen die Einfuhren von Konsumgütern am stärksten zurück. Eine schwächelnde Konjunkturentwicklung beeinträchtigte auch die Lieferungen von Investitionsgütern erheblich.
Die australische Wirtschaft ist in den letzten Monaten durch die hohe Inflation und steigende Zinssätze unter Druck geraten, was wiederum die Stimmung der Verbraucher und Unternehmen stark belastet hat. Die antipodische Wirtschaft wuchs im 3. Quartal langsamer als erwartet, da der Post-Corona-Boom langsam an Fahrt zu verlieren schien.
Doch einige Bereiche der Wirtschaft, insbesondere die exportorientierten Unternehmen, blieben trotz des lokalen wirtschaftlichen Gegenwinds stabil. Australiens Exporte blieben im November gegenüber dem Vormonat weitgehend unverändert.
Ein sprunghafter Anstieg der Ausfuhren von Metallerzen und Mineralien - dem größten Exportgut des Landes - wurde durch schwächere Treibstoffexporte weitgehend ausgeglichen. Dennoch deuten die Daten darauf hin, dass die Auslandsnachfrage nach den wichtigsten Exportgütern des Landes trotz des weltweiten wirtschaftlichen Gegenwinds weiterhin stark ist.
Es wird erwartet, dass die australischen Rohstoffexporte von einer Wiederbelebung in China, dem größten Handelspartner des Landes, profitieren werden. Ein Großteil der australischen Metallerz- und Kohleexporte geht nach China.
China hat diese Woche seine internationalen Grenzen nach einer fast dreijährigen Schließung wieder geöffnet, was den Optimismus über eine mögliche wirtschaftliche Erholung des Landes nach einem Corona-bedingten Einbruch wachsen lässt.