Von Gina Lee
Investing.com - Chinas produzierendes Gewerbe expandierte im März so schnell wie seit drei Monaten nicht mehr. Ein Produktionsanstieg in der Zeit nach den Feiertagen zum Neujahrsfest und eine wachsende Nachfrage aus dem Ausland unterstützten das Land auf seinem Weg zu einer soliden wirtschaftlichen Erholung.
Wie das National Bureau of Statistics (NBS) mitteilte, übertraf der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe im März mit 51,9 sowohl die von Investing.com ermittelte Analystenschätzung von 51 als auch den Februarwert von 50,6. Der PMI für das nicht-verarbeitende Gewerbe stieg auf 56,3. Im Februar lag der Stimmungsindikator für das Dienstleistungsgewerbe bei 51,4. Beide Indexwerte lagen weiterhin oberhalb der Wachstumsschwelle von 50.
"Die jüngsten offiziellen PMI-Umfragen deuten darauf hin, dass das Wachstum, nachdem es zu Beginn des Jahres durch die COVID-19-Störungen beeinträchtigt wurde, in diesem Monat wieder stark angezogen hat", sagte Julian Evans-Pritchard, Senior China Economist bei Capital Economics, in einer Notiz.
Normalerweise ruht die Fabrikaktivität während der Feierlichkeiten zum Neujahrsfest, die dieses Jahr im Februar stattfanden. Da die Arbeiter jedoch aufgrund eines Corona-Ausbruchs davon abgehalten wurden, während der Feiertage in ihre Heimatstädte zu reisen, nahmen die Fabriken ihren Betrieb früher als erwartet wieder auf. Die Zahl der Fälle im Inland ist inzwischen zurückgegangen, und der Geschäftsalltag hat sich wieder normalisiert.
Obwohl die zunehmende Nachfrage aus Übersee den Exportaufträgen zu einem erneuten Wachstum verhalf, glaubt Evans-Pritchard von Capital Economics, dass sich die Exportdynamik auf kürzere Sicht abschwächen und damit auch das verarbeitende Gewerbe beeinträchtigen könnte.
"Die derzeitige Exportstärke wird sich wahrscheinlich in den kommenden Quartalen abschwächen, sobald die Impfprogramme eine Rückkehr zu normaleren globalen Konsummustern ermöglichen", heißt es in der Notiz weiter.
Mit dem Wiederaufleben der Corona-Pandemie in Regionen wie Europa haben die Einschränkungen im globalen Handel dazu geführt, dass einige Unternehmen nicht genügend Rohstoffe importieren konnten, was zu verlängerten Lieferzeiten führte, sagte der NBS-Chefstatistiker Zhao Qinghe in einem Statement zu den Daten.
Die Hersteller von Autos und elektronischen Geräten, einschließlich TV-Geräten und Smartphones, warnen vor dem weltweiten Mangel an Chips, der zu Produktionsverzögerungen führt, während die Verbrauchernachfrage wieder anspringt.
Den NBS-Daten zufolge hat sich auch der Dienstleistungssektor, dessen Erholung langsamer als die des verarbeitenden Gewerbes verlief, im März deutlich erholt, als die Verbraucher allmählich zu normalen Konsummustern zurückkehrten.
Die vom Wirtschaftsmagazin erhobenen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor werden im Laufe der Woche erwartet