WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Preisrückgang von nach Deutschland importierten Gütern hat sich im Oktober weiter abgeschwächt. Die Einfuhrpreise sanken zum Vorjahresmonat um 13,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten mit einem etwas stärkeren Rückgang um 13,2 Prozent gerechnet. Im September waren die Einfuhrpreise noch um 14,3 Prozent gesunken, nachdem sie im August mit 16,4 Prozent so stark wie seit 37 Jahren nicht mehr gefallen waren. Obwohl sich die Entwicklung abschwächt, sind die Rückgänge wegen Basiseffekten nach wie vor deutlich. Diese wirken vor allem bei Energieimporten, die im Oktober 43,5 Prozent günstiger waren als vor einem Jahr. Den größten Einfluss hatte den Angaben zufolge Erdgas.
Wie stark der Einfluss der Energiekomponente ist, zeigt sich daran, dass die Einfuhrpreise ohne Energie zum Vorjahr um lediglich 3,3 Prozent gefallen sind.
Die Einfuhrpreise beeinflussen auch die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Im Kampf gegen die hohe Inflation hatte die EZB ihre Leitzinsen seit Sommer 2022 kräftig angehoben. Zuletzt aber hat die Notenbank angesichts gesunkener Inflationsraten die Zinsen unverändert gelassen.