Von Scott Kanowsky
Investing.com - Die französische Wirtschaft wuchs laut vorläufiger Daten des nationalen Statistikamtes im 3. Quartal langsamer. Die hohe Inflation hat dafür gesorgt, dass die Verbraucherausgaben stagnieren und die Exporte sogar zurückgingen.
Das Bruttoinlandsprodukt der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone wuchs während des Berichtszeitraums um 0,2 %. Im 2. Quartal wuchs die französische Wirtschaft noch um 0,5 %.
Das Wachstum des privaten Konsums blieb unverändert und lag etwas unter dem vorherigen Quartalsanstieg von 0,2 %. Die Ausgaben für Unterkunft und Transport gingen dagegen stark zurück. Auch der Lebensmittelverbrauch ging das dritte Quartal in Folge zurück. Die Daten deuten darauf hin, dass der im Vergleich zu anderen europäischen Ländern moderate Preisanstieg von 7,1 % die Verbraucher zur Drosselung ihrer Ausgaben bewegt.
Unterdessen brach der Außenhandel aufgrund eines starken Rückgangs der Dienstleistungsexporte um 0,5 % des BIP ein. Der zu Jahresbeginn wiederaufblühende Tourismus nach der Corona-Pandemie ließ saisonbedingt wieder etwas nach.
Dieser Rückgang wurde jedoch teilweise durch eine Erholung der Exporte von Transportausrüstung ausgeglichen, was laut Analysten der ING (AS:INGA) bedeuten könnte, dass sich die Störungen in der Lieferkette allmählich auflösen. Auch die Importe, insbesondere von Strom und Investitionsgütern, nahmen zu.
„Insgesamt deuten die Zahlen darauf hin, dass sich die Wirtschaftstätigkeit in Frankreich trotz eines schleppenden Konsums und eines starken Rückgangs der Dynamik bei tourismusbezogenen Aktivitäten gut hält, insbesondere dank Verbesserungen in der Lieferkette“, schrieben die ING-Analysten.
Sie warnten jedoch davor, dass erhöhte Lagerbestände und eine Verschlechterung der Auftragslage die Exporte im 4. Quartal belasten könnten.