WIESBADEN (dpa-AFX) - Von deutschen Flughäfen sind im Frühjahr deutlich weniger Menschen zu einer Flugreise aufgebrochen als ein Jahr zuvor. Im zweiten Quartal sank die Zahl der Einsteiger um rund 900 000 auf 25,5 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete. Der Rückgang betrug 3,4 Prozent und ist vor allem auf die sinkende Nachfrage nach Inlandsflügen (minus 4,6 Prozent) zurückzuführen. Auch zu europäischen Zielen wollten 3,8 Prozent weniger Passagiere fliegen, während die gut 4 Millionen Interkontinental-Fluggäste ein leichtes Plus um 0,3 Prozent ausmachten.
Wegen des vergleichsweise starken ersten Quartals wurde im Halbjahr noch ein Gesamtplus von 2,1 Prozent auf 47,7 Millionen Passagiere gezählt. Die Zuwächse bei den Überseeflügen waren aber zum Teil auch auf einen Basiseffekt aus dem Jahr 2011 zurückzuführen, als politische Unruhen Flugreisen nach Nordafrika unsicher erscheinen ließen. Auch die zunehmende Marktmacht der Fluggesellschaften vom arabischen Golf zeigt sich in der Statistik: In die Vereinigten Arabischen Emirate flogen im Halbjahr 676 000 Menschen (plus 24,4 Prozent) von deutschen Flughäfen. Die Emirate lösten damit China als am häufigsten bereistes asiatisches Zielland ab.
Gründe für die Flaute seien die Wirtschaftskrise in vielen europäischen Ländern sowie die in Deutschland geltende Luftverkehrssteuer, kritisierte der Flughafenverband ADV in Berlin. 'Besonders die grenznahen deutschen Flughäfen und Flughäfen mit hohem Anteil an Low-Cost-Verkehr und innerdeutschen Flügen sind die Leidtragenden der Luftverkehrsteuer', erklärte Geschäftsführer Ralph Beisel. Seit Einführung der Steuer vor eineinhalb Jahren hätten die deutschen Verkehrsflughäfen von 180 Millionen Euro Einnahmeausfälle verkraften müssen. Nur 6 von 22 internationalen Verkehrsflughäfen hätten noch positive Nettoergebnisse erzielt.
Ein Paradebeispiel dafür ist der von Rheinland-Pfalz gestützte Flughafen Hahn im Hunsrück, der für 2011 erneut einen Verlust von mehr als 10 Millionen Euro ausweisen musste. Er ist stark abhängig vom irischen Billigflieger Ryanair , der wegen der Luftverkehrssteuer seinen Betrieb in Deutschland deutlich eingeschränkt hat. Das Land hat Gerüchte über eine drohende Insolvenz der Flughafengesellschaft zurückgewiesen./ceb/DP/zb
Wegen des vergleichsweise starken ersten Quartals wurde im Halbjahr noch ein Gesamtplus von 2,1 Prozent auf 47,7 Millionen Passagiere gezählt. Die Zuwächse bei den Überseeflügen waren aber zum Teil auch auf einen Basiseffekt aus dem Jahr 2011 zurückzuführen, als politische Unruhen Flugreisen nach Nordafrika unsicher erscheinen ließen. Auch die zunehmende Marktmacht der Fluggesellschaften vom arabischen Golf zeigt sich in der Statistik: In die Vereinigten Arabischen Emirate flogen im Halbjahr 676 000 Menschen (plus 24,4 Prozent) von deutschen Flughäfen. Die Emirate lösten damit China als am häufigsten bereistes asiatisches Zielland ab.
Gründe für die Flaute seien die Wirtschaftskrise in vielen europäischen Ländern sowie die in Deutschland geltende Luftverkehrssteuer, kritisierte der Flughafenverband ADV in Berlin. 'Besonders die grenznahen deutschen Flughäfen und Flughäfen mit hohem Anteil an Low-Cost-Verkehr und innerdeutschen Flügen sind die Leidtragenden der Luftverkehrsteuer', erklärte Geschäftsführer Ralph Beisel. Seit Einführung der Steuer vor eineinhalb Jahren hätten die deutschen Verkehrsflughäfen von 180 Millionen Euro Einnahmeausfälle verkraften müssen. Nur 6 von 22 internationalen Verkehrsflughäfen hätten noch positive Nettoergebnisse erzielt.
Ein Paradebeispiel dafür ist der von Rheinland-Pfalz gestützte Flughafen Hahn im Hunsrück, der für 2011 erneut einen Verlust von mehr als 10 Millionen Euro ausweisen musste. Er ist stark abhängig vom irischen Billigflieger Ryanair