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FOKUS 2-Spekulationen über weitere Zinssenkungen drücken Euro

Veröffentlicht am 27.01.2009, 14:50

Frankfurt, 27. Jan (Reuters) - Spekulationen auf weitere EZB-Zinsenkungen haben am Dienstag frühe Gewinne beim Euro verpuffen lassen. In Reaktion auf Äußerungen von EZB-Ratsmitglied Guy Quaden, wonach die Notenbank zu weiteren Senkungen bereit sein könnte, gab die Gemeinschaftswährung bis auf 1,3166 Dollar nach. "Insgesamt sind wenig Teilnehmer im Markt, und deshalb sehen wir dann vergleichsweise heftige Reaktionen beim Euro, wenn solche Äußerungen vonseiten der EZB kommen", sagte ein Händler.

"Wir sind wahrscheinlich bereit, die Zinsen weiter zu senken", wurde der belgische Notenbankchef von der Tageszeitung "La Libre Belgique" zitiert. Andere Notenbanker hatten dagegen gewarnt, den Leitzins weiter abzusenken.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Leitzins zuletzt auf zwei Prozent reduziert. Tiefer lag der Schlüsselzins für die Versorgung der Kreditwirtschaft noch nie seit dem Start der Währungsunion vor rund zehn Jahren. Die EZB entscheidet in der kommenden Woche wieder über die Zinsen. Die meisten Analysten rechnen nach entsprechenden Äußerungen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet und anderen Notenbankern erst im März mit einem weiteren Zinsschritt nach unten.

IFO-INDEX SORGT FÜR HOFFNUNGSSCHIMMER

Am Vormittag hatte ein unerwarteter Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex den Euro noch bis auf 1,3328 Dollar steigen lassen. "Seit langer Zeit kommt wieder ein Hoffnungsschimmer auf", sagte Analyst Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus. "Das könnte ein erstes Anzeichen sein, dass wir im zweiten Halbjahr eine Stabilisierung der Konjunktur bekommen."

Nachdem in der vergangenen Woche schon der ZEW-Index, die europäischen Einkaufsmanagerindizes und auch der belgische Geschäftsklimaindex positiv überrascht hatten, hat sich unerwartet auch die Stimmung in den deutschen Unternehmen verbessert. Die 7000 befragten Firmen schätzten die Lage im Januar zwar nochmals schlechter ein als im Dezember, die Aussichten für die kommenden sechs Monate beurteilten sie allerdings etwas positiver.

Die EZB legte am Mittag den Referenzwert des Euro mit 1,3174 (Vortag: 1,2990) Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken EuroFX wurde der Wert mit 1,3185 (1,2955) Dollar ermittelt.

Der Rentenmarkt drehte angesichts der fallenden Aktienmärkte ins Plus. Der Bund-Future stieg um 45 Ticks auf 122,81 Zähler, nachdem er am Vormittag bis zu 39 Ticks nachgegeben hatte. Die zehnjährige Bundesanleihe lag 34 Ticks höher bei 103,83 Punkten und rentierte mit 3,289 Prozent.

Die Umlaufrendite öffentlicher Anleihen stieg auf 3,17 (3,10) Prozent.

(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Sabine Wollrab)

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