Von Ambar Warrick
Investing.com - Indiens Großhandelsinflation ist im November auf den niedrigsten Stand seit 19 Monaten gefallen, wie aus den heutigen Daten hervorgeht. Der weitere Rückgang der Kraftstoffpreise und die Stabilität der Lebensmittelpreise trugen zur Senkung der Produktionskosten im verarbeitenden Gewerbe bei.
Der Großhandelspreisindex, der die Inflation für die Hersteller misst, fiel im November auf das Jahr hochgerechnet auf 5,85 % von 8,39 % im Vormonat. Das zeigen Daten des indischen Handelsministeriums. Der Wert lag damit deutlich unter den Erwartungen von 6,50 % und erreichte den niedrigsten Stand seit Februar 2021.
Ein steiler Rückgang der Lebensmittelpreise hat maßgeblich zu dieser Entwicklung beigetragen. Die indische Großhandelspreisinflation bei Lebensmitteln stieg im November nur um 1,1 % und verlangsamte sich damit deutlich gegenüber den im Vormonat erzielten 8,3 %.
Auch die Teuerung der Großhandelspreise für Kraftstoffe hat sich im November deutlich abgeschwächt und ist nur noch um 17,35 % gestiegen, nach 23,17 % im Vormonat.
Der Novemberwert lässt die kombinierten Auswirkungen steigender Zinssätze, strafferer monetärer Bedingungen und der jüngsten Stabilität auf den Rohstoffmärkten auf den indischen Preisdruck erkennen. Auch die indische Verbraucherpreisinflation ging im November stärker zurück als erwartet.
Dennoch lagen beide Werte weiterhin über dem Zielbereich der Zentralbank von 4 %, wenngleich sie gegenüber den Höchstständen zu Jahresbeginn deutlich zurückgegangen sind.
Die Reserve Bank hat in der vergangenen Woche die Zinsen um 35 Basispunkte angehoben. Damit beläuft sich der Umfang der Zinserhöhungen in diesem Jahr auf 225 Basispunkte. Gleichwohl wies die Zentralbank darauf hin, dass die monetären Bedingungen im Land nach wie vor locker seien und dass sie die Zinssätze wahrscheinlich weiter anheben werde.
Es wird jedoch erwartet, dass die schwächer als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten zu einem langsameren Tempo bei künftigen Zinserhöhungen führen werden.
Die Reserve Bank äußerte sich auch optimistisch zu den Wachstumsaussichten Indiens für das laufende Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt des Landes wird in diesem Jahr voraussichtlich um fast 7 % wachsen, weit mehr als in den meisten großen Volkswirtschaften der Welt.
Die indische Rupie schwächte sich nach Bekanntgabe der aktuellen Daten gegenüber dem Dollar um 0,2 % auf 82,530 ab. Indiens Währung hinkte in diesem Jahr den meisten anderen asiatischen Währungen hinterher, bedingt durch den Druck höherer US-Zinsen und volatiler Ölmärkte.