Von Ambar Warrick
Investing.com - Japan wies im Juli den 12. Monat in Folge ein Handelsbilanzdefizit auf, wie aus jüngsten Daten hervorgeht. Einer der Hauptgründe dafür ist die enorme Rohstoffabhängigkeit des Landes. Diese Abhängigkeit egalisierte dann auch einen starken Anstieg der Exporte.
Der Rückgang des Yen, der im Juli fast auf ein Rekordtief gefallen war, wirkte sich auch auf die japanische Handelsbilanz aus.
Japans Handelsdefizit weitete sich nach Angaben des Finanzministeriums von 1,39 Billionen Yen im Vormonat auf 1,44 Billionen Yen (10,74 Mrd. USD) aus. Die Zahl lag über den Schätzungen von 1,41 Billionen Yen.
Die Einfuhren in das Land stiegen im Juli um 47,2 % stärker als erwartet, wobei Brennstoffe – Erdöl, Kohle und Flüssigerdgas – den größten Anteil der Importe ausmachten. Dadurch wurde ein größer als erwarteter Sprung von 19 % bei den Exporten ausgeglichen.
Industriegüter, darunter Automobile und Elektronik, waren Japans wichtigste Exportgüter im Juli. Das Land hat eine leichte Erholung der Industrieproduktion erlebt, was in diesem Jahr zu einer starken Exportstärke geführt hat.
Aber das breitere Handelsdefizit deutet auf einen größeren Druck auf Japans Wirtschaft in diesem Jahr hin, insbesondere durch steigende Preise für Energierohstoffe. Japan hängt stark von Kraftstoff- und Lebensmittelimporten ab und wurde in diesem Jahr von wirtschaftlichen Schocks wie dem Russland-Ukraine-Krieg hart getroffen.
Ein Rückgang des Yen – der im Juli fast ein Rekordtief erreichte – hat auch die Kosten für Japans Importe erhöht.
Doch die jüngste Schwäche des US-Dollars aufgrund von Anzeichen dafür, dass die Inflation im Land ihren Höhepunkt erreicht haben könnte, kam dem Yen im August zugute. Die Währung hat sich von den im Juli erreichten Tiefstständen um fast 5 % erholt. Ein Rückgang der Ölpreise dürfte auch Japan zugute kommen und die Ausgaben für Kraftstoffe massiv senken.
Dennoch dürfte die Unsicherheit über die globalen Wirtschaftsaussichten die japanische Wirtschaft auch in den kommenden Monaten weiter belasten.