Von Ambar Warrick
Investing.com - Die Inflation ist im Januar in der japanischen Hauptstadt stärker gestiegen als erwartet. Das zeigen aktuelle Daten von heute. Die Daten deuten auf einen ähnlichen Anstieg der landesweiten Inflation hin und erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer geldpolitischen Straffung durch die japanische Zentralbank.
Der Kernverbraucherpreisindex für Tokio stieg im Januar mit einer Jahresrate von 4,3 % gegenüber 4,0 % im Vormonat und erreichte damit ein 41-Jahres-Hoch. Damit lag die Inflationsrate auch über den Erwartungen von 4,2 %, wie die Daten des Statistikamtes zeigten.
Einschließlich der Preise volatiler Komponenten wie frischer Lebensmittel stieg die Inflation in Tokio im Januar um 4,4 % gegenüber 4 % im Vormonat und erreichte damit ebenfalls ein 41-Jahres-Hoch.
Die VPI-Inflation in Tokio lag in den zurückliegenden vier Monaten immer über den Prognosen, da Japan mit steigenden Importkosten für Kraftstoffe und Lebensmittel zu kämpfen hat. Der Wert für Tokio dient in der Regel als Indikator für die allgemeine Inflation im Land, die Ende 2022 ebenfalls ein 41-Jahres-Hoch erreicht hatte.
Der japanische Yen stieg nach Bekanntgabe der Daten um 0,4 %, da eine steigende Inflation den Druck auf die Bank of Japan erhöht, die Geldpolitik zu straffen. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass die Zentralbank die Zinssätze von ihrem Rekordtief aus anhebt, doch erwarten die Märkte, dass die Bank nach einem überraschenden Schritt im Dezember ihren Spielraum bei der Steuerung der Zinskurve weiter ausdehnt.
Die Abwertung des Yen wirkte sich auch auf die japanische Inflation aus, da die Kluft zwischen den inländischen und internationalen Zinssätzen die Händler in Währungen mit höheren Renditen treibt. Der Yen hat zwar einen Teil seiner Verluste von 2022 wieder wettgemacht, befindet sich aber immer noch auf einem relativ schwachen Niveau.
Die Verbraucherpreisinflation liegt jetzt doppelt so hoch wie die jährliche Zielrate der BoJ von 2 %. Die Zentralbank geht davon aus, dass sie in nächster Zeit auf einem hohen Niveau bleiben wird. Aus einer Zusammenfassung der letzten Sitzung der BoJ geht hervor, dass die geldpolitischen Entscheidungsträger geteilter Meinung darüber waren, ob das 2 %-Ziel erreicht werden kann.
Die hohe Inflation dürfte die japanische Wirtschaft weiter belasten, nachdem sie im 3. Quartal einen unerwarteten Rückgang bewirkt hatte.