27. Feb (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
OPEL PEUP.PA - Hamburg: Die PSA-Tochter will Mitarbeiter in der Produktion in Rüsselsheim länger in Zwangsurlaub schicken. Man befinde sich mit dem Betriebsrat in Gesprächen über eine mögliche Verlängerung, bestätigt ein Sprecher. Bislang sollte sie Ende März auslaufen. Seit Oktober gilt in dem Werk Kurzarbeit, da der Verkauf des Flaggschiffs Insignia schwächelt und die Produktion des neuen Astra erst 2021 anläuft.
ENGIE ENGIE.PA - Paris: Der französische Energiekonzern zeigt sich optimistischer für 2020 als vom Markt erwartet. Engie peilt für dieses Jahr ein Ebitda zwischen 10,5 Milliarden und 10,9 Milliarden Euro an, von Refinitiv befragte Analysten hatten mit 10,5 Milliarden Euro gerechnet. Der Versorger plant zudem, bis Ende 2022 Geschäftsbereiche in Höhe von vier Milliarden Euro zu verkaufen.
Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz von Engie dank der Wiederaufnahme des Betriebs der belgischen Atomreaktoren und eines guten Geschäfts im Energiemanagement. Der Nettogewinn lag unverändert bei einer Milliarde Euro. Im Laufe dieses Jahres soll Engie einen neuen CEO bekommen, nachdem der Vertrag der bisherigen Chefin Isabelle Kocher nicht verlängert worden war.
SBERBANK SBER.MM - Moskau: Russlands größter Kreditgeber hat im vierten Quartal einen Anstieg des Nettogewinns von 20 Prozent auf 212 Milliarden Rubel (2,95 Milliarden Euro) erzielt. Im Gesamtjahr kletterte der Gewinn der Bank, inklusive des Verkaufs der türkischen DenizBank, um 1,6 Prozent auf 845 Milliarden Rubel. Die Sberbank steht im Rampenlicht, da die Zentralbank - ihr Mehrheitsaktionär - den Verkauf ihrer 50 Prozent plus eine Aktie an die russische Regierung im Laufe dieses Jahres vorbereitet.
RECKITT BENCKISER RB.L - London: Ein Nachfragerückgang bei rezeptfreien Arzneimitteln in den USA und nach Säuglingsnahrung in China haben dem britischen Konsumgüterkonzern zugesetzt. Der Umsatz kletterte 2019 lediglich um 0,8 Prozent und lag damit am unteren Ende der Prognosespanne.
CARREFOUR CARR.PA - Paris: Kosteneinsparungen und Zuwächse in Brasilien haben dem französischen Handelskonzern 2019 auf die Sprünge geholfen. Das Betriebsergebnis kletterte um 7,4 Prozent auf 2,088 Milliarden Euro. Der Vorstand will dennoch weiter auf die Kostenbremse treten. Bis Ende 2020 sollen insgesamt 2,8 Milliarden Euro eingespart werden, nachdem bisher zwei Milliarden erreicht wurden.
DÜRR DUEG.DE - Düsseldorf: Die steigende Nachfrage nach Technik für Elektromobilität hat die Geschäfte des Anlagenbauers angekurbelt. Der Auftragseingang stieg um 3,7 Prozent und übertraf damit erstmals die Schwelle von vier Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um 1,3 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Ein Sonderaufwand von 67,2 Millionen Euro für Restrukturierungen bei der Tochter HOMAG schmälerte allerdings das Ergebnis. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) lag so bei 5,0 Prozent. Andernfalls hätte sie 6,7 Prozent erreicht. 2020 peilt der Vorstand einen Umsatz zwischen 3,9 und 4,1 Milliarden Euro an und einen Anstieg der Ebit-Marge auf 5,2 bis 5,7 Prozent. Darin enthalten ist ein Sonderaufwand von rund 40 Millionen Euro.
AIXTRON AIXGn.DE - Düsseldorf: Die weltweite Konjunkturabkühlung hat dem für die Chipindustrie produzierenden Anlagenbauer 2019 einen Gewinnrückgang eingebrockt. Bei einem Umsatzminus von drei Prozent auf 259,6 Millionen Euro sank der operative Gewinn (Ebit) um sechs Prozent auf 39,0 Millionen Euro. Netto brach das Ergebnis um knapp 30 Prozent auf 32,5 Millionen Euro ein. 2020 peilt der Vorstand basierend auf dem Auftragseingang des Vorjahres von 232 Millionen Euro (minus 23 Prozent) einen Umsatz in der Bandbreite von 260 bis 300 Millionen Euro an. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) soll zwischen zehn und 15 (Vorjahr: 15) Prozent liegen.
ZALANDO ZALG.DE - Düsseldorf: Der Modeversandhändler hat im vergangenen Jahr dank 4,6 Millionen neuer Kunden kräftig zugelegt. Bei einem Umsatzplus von 20,3 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro stieg das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) auf 224,9 Millionen Euro nach 173,4 Millionen im Vorjahr. Für 2020 kündigte der Vorstand erneut hohe Zuwachsraten an: Der Umsatz soll zwischen 15 und 20 Prozent zulegen und das Ebit 225 bis 275 Millionen Euro erreichen - ohne mögliche Auswirkungen des Coronavirus.
TAG IMMOBILIEN KBUG.H - Düsseldorf: Höhere Mieteinnahmen haben den Gewinn des Immobilienunternehmens stärker als geplant angetrieben. Das für die Branche zentrale operative Ergebnis (FFO) legte 2019 um zehn Prozent auf 160,6 Millionen Euro zu und übertraf damit die Prognose von 156 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen daran je Aktie mit einer um sieben Cent auf 0,82 Euro angehobenen Dividende beteiligt werden. Ursprünglich waren 0,80 Euro geplant. Für 2020 bestätigte der Vorstand seine Planungen, die ein FFO von 168 bis 170 Millionen Euro vorsehen.
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