Investing.com - Die neuseeländische Zentralbank (RBNZ) hat heute ihren Leitzins um 50 Basispunkte auf 4,25 % gesenkt und signalisiert, dass Anfang nächsten Jahres eine weitere Zinssenkung folgen könnte. Die Entscheidung fiel wie von den meisten Analysten erwartet aus, obwohl einige eine stärkere Senkung um 75 Basispunkte prognostiziert hatten. Dies war die letzte geldpolitische Sitzung der RBNZ für 2024.
Die Zentralbank begründete ihren Schritt mit einer nachlassenden Binnenkonjunktur und abnehmendem Inflationsdruck. Trotz des Rückgangs der Inflation bleibt das Wirtschaftswachstum schwach, was die Zentralbank dazu veranlasst hat, ihren Fokus stärker auf die Unterstützung der Konjunktur zu legen.
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Herausforderungen für die Wirtschaft
Die Inflation sank im dritten Quartal 2024 auf 2,2 % und liegt damit innerhalb des Zielkorridors der RBNZ von 1 bis 3 %. Während der Preisdruck bei Handelsgütern nachlässt, bleibt die inländische Inflation weiterhin hartnäckig hoch. Das Wirtschaftswachstum in Neuseeland stagniert, mit einer BIP-Prognose von nur 0,4 % für 2024. Private Haushalte geben weniger aus, und die Arbeitsmarktbedingungen verschlechtern sich, was den Aufschwung zusätzlich bremst. Bis Anfang 2025 wird ein Anstieg der Arbeitslosenquote erwartet.
Die RBNZ sieht die wirtschaftliche Schwäche als Chance, ihren Lockerungskurs fortzusetzen. Nach ihrer ersten Zinssenkung im August – damals um 25 Basispunkte – folgte im Oktober eine stärkere Reduktion um 50 Basispunkte. Nun stellt die Zentralbank weitere Schritte in Aussicht.
„Die Märkte erwarten eine Erholung des neuseeländischen Wirtschaftswachstums im kommenden Jahr, da niedrigere Zinsen Investitionen und Konsum stützen werden. Allerdings dürfte das Beschäftigungswachstum bis Mitte 2025 schwach bleiben, und es wird einige Zeit dauern, bis der finanzielle Druck für viele Haushalte abnimmt“, erklärte die RBNZ in ihrer Stellungnahme.
Die Zentralbank betonte zudem, dass die rückläufigen Importpreise und das moderate Lohnwachstum Raum für weitere Zinssenkungen schaffen, ohne dabei die Finanzstabilität zu gefährden.
Devisenmarkt reagiert positiv
Nach der Zinsentscheidung legte der NZDUSD um 0,7 % zu. Der Markt interpretiert die Lockerungsmaßnahmen als gezielte Unterstützung für die neuseeländische Wirtschaft, während die Erwartungen auf eine Erholung im kommenden Jahr steigen.
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