(neu: Demonstration, Parlament billigt Privatisierung)
ATHEN (dpa-AFX) - Aus Protest gegen geplante Entlassungen sind die griechischen Staatsbediensteten am Mittwoch für 24 Stunden in den Streik getreten. Ministerien und andere Behörden wie Steuerämter blieben geschlossen. In staatlichen Krankenhäusern wurden nur Notfälle behandelt, wie das Staatsfernsehen berichtete. Der Tourismus war von dem Streik nicht betroffen. Alle Verkehrsmittel fuhren normal. Auch die meisten antiken Stätten und Museen waren geöffnet.
Das Parlament billigte am Abend mehrheitlich ein Gesetz, mit dem 30 Prozent der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft (Dei) verkauft werden können. Vor dem Parlament demonstrierten am Mittwochabend etwa 2000 Dei-Angestellte dagegen. Die Opposition fordert ein Referendum über die Privatisierungspläne, was die Regierung unter Ministerpräsident Antonis Samaras ablehnt.
Bis Ende 2014 sollen mindestens 9000 Staatsbedienstete entlassen werden. Knapp 6000 haben bereits ihren Job verloren. Die Gewerkschaft der Staatsbediensteten befürchtet weitere 38 000 Entlassungen. Diese sind eine der Voraussetzungen für weitere Finanzspritzen der internationalen Geldgeber.
Um die Mittagszeit versammelten sich im Zentrum Athens rund tausend Staatsbedienstete und demonstrierten gegen die Sparpolitik der Regierung. Die Demonstration löste sich aber schnell wieder auf, wie Fernsehsender zeigten.e