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RWI-Forscher kappen Konjunktur-Prognose - "Klima wird rauer"

Veröffentlicht am 19.06.2018, 11:46
© Reuters. Shipping terminals and containers are pictured in the harbour of Bremerhaven

Berlin (Reuters) - Auch das Essener RWI-Institut senkt seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft deutlich.

© Reuters. Shipping terminals and containers are pictured in the harbour of Bremerhaven

Die Konjunktur werde 2018 wohl nur um 1,8 Prozent anziehen und nicht wie bisher erwartet um 2,4 Prozent, wie die Forscher und Regierungsberater am Dienstag mitteilten. Für 2019 rechnen sie mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 1,5 statt 1,9 Prozent. Ursachen hierfür seien schlechtere Exportaussichten wegen staatlicher Abschottungsmaßnahmen etwa der USA. "Das außenwirtschaftliche Klima ist rauer geworden", sagte RWI-Chefökonom Roland Döhrn. "Selbst wenn nur kleine Teile des deutschen Exports von den durch die USA verhängten Zöllen betroffen sind, dürfte das Aufkeimen des Protektionismus negativ auf das Exportklima wirken und Unternehmen vorsichtiger agieren lassen."

Zudem seien die Firmen verunsichert durch die unklare Zukunft der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU vor dem Hintergrund des geplanten Brexit. Am Arbeitsmarkt sorgt die erwartete schwächere Konjunktur laut RWI dafür, dass sich der Beschäftigungsaufbau verlangsamt und die Arbeitslosigkeit nur noch wenig sinkt. Insbesondere am Bau und im Pflegebereich bestehe zwar Arbeitskräftebedarf. Dieser werde jedoch häufig durch Zuwanderung gedeckt. Die Arbeitslosenquote werde wohl nur noch leicht von 5,3 Prozent in diesem Jahr auf 5,2 Prozent im kommenden Jahr zurückgehen.

Der Aufschwung der Binnenwirtschaft bleibt dem RWI zufolge intakt. Die Bauinvestitionen steigen demnach weiter kräftig und die privaten Konsumausgaben profitieren von der Job-Sicherheit und höheren Löhnen. Der staatliche Haushaltsüberschuss dürfte 2018 um rund drei Milliarden Euro auf gut 41 Milliarden Euro steigen. Grund dafür seien höhere Einnahmen dank der anhaltend guten Lage am Arbeitsmarkt. Auch das Münchner Ifo-Institut äußerte sich spürbar skeptischer zur Konjunktur.

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