Investing.com - Die Privatwirtschaft der USA hat in der Referenzwoche zum 12. Januar aufgrund witterungsbedingter Faktoren deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Wie ADP am Mittwoch mitteilte, seien gegenüber dem Vormonat 106.000 Stellen hinzugekommen.
Von Investing.com befragte Volkswirte hatten im Vorfeld des Datensatzes ein Stellenplus von 178.000 erwartet, nach revidierten 253.000 im Dezember (vorher 235.000).
Im Dienstleistungssektor entstanden 109.000 neue Stellen, 95.000 davon im Bereich "Freizeit und Gastgewerbe", während im Bereich "Handel, Transport und Versorgung" 41.000 Arbeitsplätze verloren gingen. Das verarbeitende Gewerbe baute 3.000 Stellen ab.
Nach Unternehmensgröße ergibt sich folgendes Stellenbild:
"In unserer Berichtswoche für Januar machten sich die Auswirkungen wetterbedingter Störungen auf die Beschäftigung bemerkbar", berichtet Nela Richardson, Chief Economist bei ADP. "In den anderen Wochen des Monats war die Einstellungsrate höher, entsprechend der Stärke, die wir Ende letzten Jahres gesehen haben."
Capital Economics äußerte sich skeptisch zu dem Argument von ADP, dass "diese Verlangsamung primär auf das Wetter zurückzuführen ist". Zusammen mit der gedämpften Konjunktur und dem Rückgang einiger vorausblickender Arbeitsmarktindikatoren wie Zeitarbeit und geleistete Arbeitsstunden deute dies darauf hin, dass die Entspannung am Arbeitsmarkt an Schwung gewinne, hieß es laut Mitteilung.
Dennoch sollte die witterungsbedingte Schwäche der ADP-Zahlen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Arbeitsmarkt in den USA weiterhin eng ist. Der starke Stellenmarkt gilt in den Augen der Fed als Treiber der Inflation, da er zu steigenden Löhnen führt.
An diesem Freitag legt die US-Regierung den offiziellen Arbeitsmarktbericht vor. Experten erwarten ein schwächeres Stellenplus als im Vormonat.
Die Märkte nahmen den Datensatz zwar zur Kenntnis, größere Bewegungen stellten sich danach aber nicht ein. Für den Dow Jones ging es gut eine Stunde vor Handelseröffnung 0,41 % auf 33.948 Punkte nach unten, der S&P 500 verlor 0,27 % und der Nasdaq 100 sank 0,12 %. Der Euro erreichte mit 1,0907 Dollar ein neues Tageshoch.
von Robert Zach