Investing.com - Die US-Wirtschaft hat im Juni erneut mehr Stellen geschaffen als erwartet, wie das Arbeitsministerium am Freitag bekannt gab. Trotz dieser positiven Nachricht kletterte die Arbeitslosenquote auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Dieses widersprüchliche Bild sorgt für Unsicherheit hinsichtlich der nächsten geldpolitischen Schritte der Federal Reserve.
Im Juni stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 206.000 und übertraf damit die Prognose von 191.000 neuen Stellen. Gleichzeitig wurde der Vormonatswert deutlich von ursprünglich 272.000 auf 218.000 nach unten korrigiert.
Überraschend war jedoch der Anstieg der Arbeitslosenquote auf 4,1 %, den höchsten Stand seit Oktober 2021. Ökonomen hatten erwartet, dass die Quote bei 4 % bleibt. Ein Anstieg der Arbeitslosenquote könnte normalerweise als Zeichen einer Schwäche am Arbeitsmarkt gedeutet werden. Doch dieser Anstieg ging mit einem Anstieg der Erwerbsquote einher, die auf 62,6 % kletterte – ein Zuwachs von 0,1 Prozentpunkten. Das bedeutet, dass mehr Menschen im erwerbsfähigen Alter entweder einen Job haben oder aktiv nach Arbeit suchen.
Auch die Lohndynamik zeigt weiterhin Anzeichen einer Abschwächung. Während die Löhne im Vergleich zum Vorjahr im Mai noch um 4,1 % gestiegen waren, betrug der Anstieg im Juni nur noch 3,9 %. Im Monatsvergleich konnten die Löhne um 0,3 % zulegen, was im Einklang mit den Erwartungen steht.
Die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen, die als empfindlicher Indikator für die geldpolitischen Erwartungen gilt, fiel nach Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten um knapp 9 Basispunkte auf 4,65 %.