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FOKUS 3-Angst vor Abschreibungen geht weiter um - Dax fällt

Veröffentlicht am 02.02.2009, 18:03
Aktualisiert 02.02.2009, 18:08
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(neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 02. Feb (Reuters) - Die Angst vor neuen Milliardenabschreibungen bei den Banken hat am Montag die europäischen Aktienmärkte belastet. "Und auch bei den Unternehmensgewinnen gehen die meisten Anleger nur noch vom Schlimmsten aus", sagte ein Händler. Der Dax<.GDAXI> fiel um 1,5 Prozent auf 4271 Punkte, der Stoxx50 um über zwei Prozent. Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten verschafften den Märkten nur eine kleine Verschnaufpause. Die Talfahrt in der US-Industrie war im Januar überraschend etwas gebremst worden. Von einer Trendwende mochten Analysten aber nichts wissen, zumal die Bauausgaben weiter im Sinkflug sind.

Für den Dax blieben die meisten Händler sehr skeptisch. Ein Abtauchen unter die 4000-Punkte-Marke gilt als sicher. "Sobald wir darunter fallen, kommt es sicher zu einem Rutsch von weiteren 200 bis 300 Punkten", sagte ein Händler. Im Oktober hatte der Dax ein Vier-Jahres-Tief von 4014 Zählern erreicht, das bislang nicht unterschritten wurde.

Angesichts der Unsicherheit blieben die Umsätze an den Märkten extrem gering. "Das geht an die Substanz, an die Nerven", klagte ein Händler. "Man hat das Gefühl, nur noch Zuschauer und nicht mehr Akteur zu sein." In London verhinderte ein Schneesturm, dass viele Anleger und Börsianer überhaupt an ihre Arbeitsplätze kamen.

DAY-TRADERS MACHEN BEI FINANZWERTEN KASSE

In Frankfurt machten Händler ihre Enttäuschung an Aussagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel fest, die sich am Wochenende gegen eine zentrale Abladestelle für faule Wertpapiere sämtlicher Institute - eine sogenannte Bad Bank - ausgesprochen hatte. Beim Bundesverband deutscher Banken (BdB) wird Finanzkreisen zufolge nun mit Hochdruck an einer individuellen Auffanglösung gearbeitet.

Unter den Bankenwerten gerieten vor allem die Aktien unter Druck, die in der vergangenen Woche stark zugelegt hatten. "Einige kurzfristig orientierte Händler nehmen ihre Gewinne mit", sagte ein Händler. Die Aktien der Deutschen Bank verloren 6,6 Prozent auf 19,345 Euro, Postbank fielen um 4,8 Prozent, Commerzbank um 5,8 Prozent. Alle drei Banken hatten in der Vorwoche etwas Boden gutmachen können.

In London brachen die Aktien von Barclays um 10,6 Prozent ein. Die Titel hatten in der vergangenen Woche allerdings ihren Wert mehr als verdoppelt. Neben den Gewinnmitnahmen machten Händler die Abstufung durch die Ratingagentur Moody's verantwortlich, die wegen drohender weiterer "deutlicher" Verluste als Folge von Abschreibungen die Bonitätseinstufung des Institutes gesenkt hatte. Die Bekanntgabe neuer Details zum Einstieg beim belgischen Fortis-Konzern drückte in Paris die Aktien von BNP Paribas um 8,7 Prozent ins Minus. BNP teilte mit, dass ihre Kernkapitalquote von rund acht Prozent durch den modifizierten Einstieg bei Fortis konstant bleiben wird. Analysten hatten dagegen gehofft, dass BNP durch den Einstieg bei Fortis ihre Kernkapitalquote stärken kann.

Wenig en vogue waren auch wieder die Autowerte, die in Frankfurt und Paris drei bis fünf Prozent verloren. Schlusslicht im Dax waren MAN-Aktien mit einem Minus von 6,8 Prozent. Händler verwiesen darauf, dass die Konjunkturschwäche vor allem auch den Maschinen- und Anlagenbau belaste.

Gegen den Trend stemmten sich VW mit einem Plus von zwei Prozent und Bayer mit einem Plus von 1,4 Prozent. Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer gilt als defensiver Wert, der von der Konjunkturentwicklung relativ unabhängig ist.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Patricia Gugau)

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