(mit Schlusskursen)
Zürich, 17. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag den Aufwärtstrend fortgesetzt. Gute Zwischenergebnisse
der US-Konzerne Citigroup und General Electric
verstärkten die in den vergangenen Tagen geweckten Hoffnungen,
dass die Krise ihren Höhepunkt überschritten haben könnte.
Der Standardwerteindex SMI<.SSMI> gewann 0,6 Prozent auf
5193 Punkte. Der breite SPI<.SSHI> legte 0,6 Prozent auf 4396
Zähler zu. Keinen grossen Einfluss schrieben Händler dem kleinen
Eurex-Verfall zu.
Wie an den anderen europäischen Handelsplätzen waren auch in
der Schweiz Bankaktien gesucht. UBS kletterten 7,3
Prozent, Julius Bär 6,6 Prozent. Die Aktien der
Privatbank erhielten wie EFG Rückenwind von einer
Analystenstudie.
Die angeschlagene US-Grossbank Citigroup reduzierte den
Verlust Anfang 2009 knapp unter die Milliardenschwelle nach mehr
als fünf Milliarden Dollar vor Jahresfrist. Neben massiven
Kostensenkungen trugen auch Zuwächse im Investmentbanking hierzu
bei. Damit reiht sich die Citigroup in die Liste der US-Banken
ein, die im ersten Quartal positiv überraschten. Wie die
Konkurrenz stellt sich aber auch die Citigroup auf weitere
Belastungen im Kreditgeschäft ein. Gegen den Branchentrend gaben
die Aktien der Credit Suisse 2,3 Prozent nach. Die
Schweizer Bank veröffentlicht am kommenden Donnerstag den
Zwischenbericht.
Schwächer aus dem Handel gingen auch die Aktien der wenig
konjunkturempfindlichen Unternehmen Nestle,
Swisscom, Roche und Novartis.
Die stärksten Gewinne unter den Standardwerten verzeichneten
Nobel Biocare. Die Aktien des Zahnimplantateherstellers
rückten 7,3 Prozent vor, nachdem das Unternehmen einen positiven
Entscheid des deutschen Patentgerichts bezüglich der Klage des
Konkurrenten Materialise erhalten hatte.
Die Aktien des Elektrotechnikkonzerns ABB
kletterten 2,6 Prozent, nachdem der Mischkonzern General
Electric (GE) die Analystenerwartungen übertroffen hatte.
Besonders das Geschäft mit Energietechnik, in dem auch ABB tätig
ist, stützte das Ergebnis.
Die Zurich-Aktien gingen bei 199 sfr praktisch
unverändert aus dem Handel. Zur Finanzierung der Übernahme des
US-Autoversicherungsgeschäfts von AIG platzierte der
Versicherer eigene Titel zu 188 sfr je Aktie und damit unter dem
aktuellen Kurs. Bei den Titeln der anderen Versicherer
präsentierte sich das Kursbild uneinheitlich. Während Swiss
Re und Baloise vorrückten, gaben Swiss
Life nach.
Die Aktien des Bauzulieferers Arbonia Forster stiegen
acht Prozent. Der Hauptaktionär und Konzernchef, Edgar Oehler,
zieht sich auf das Verwaltungsratspräsidium zurück. Auch die
Einführung einer Einheitsaktie schränkt seinen Einfluss ein.
Zudem soll auf die Ausschüttung einer Dividende verzichtet
werden, was dem Unternehmen zehn Millionen sfr spart.
(Reporter: Oliver Hirt)