KOPENHAGEN/BUKAREST (dpa-AFX) - Die Weltgesundheitsorganisation hat vor einer Personalkrise im europäischen Gesundheitssektor gewarnt. "Während unser viertes Jahr mit der Pandemie beginnt, ist unser Gesundheitspersonal müde, überlastet und oft unterbezahlt", sagte der Direktor des WHO-Regionalbüros Europa, Hans Kluge, am Mittwoch laut einer Mitteilung in Bukarest. "Unsere Gesundheitssysteme haben Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu halten, und die nächste Generation von Mitarbeitern im Gesundheitswesen anzuziehen."
Um Herausforderungen wie eine alternde Gesellschaft, den Klimawandel sowie eine mögliche weitere Pandemie zu meistern, bedürfe es vieler, gut ausgebildeter und motivierter Mitarbeiter im Gesundheitswesen, sagte Kluge. Die Gesundheitssysteme stecken ihm zufolge "in großen Schwierigkeiten". In manchen Ländern gingen 40 Prozent der Mediziner innerhalb der nächsten zehn Jahre in Rente, und es gebe keine klaren Pläne, wie sie ersetzt werden sollen.
Kluge rief die EU-Staaten dazu auf, sich mit der psychischen Gesundheit, Work-Life-Balance, den Gehältern und Arbeitsbedingungen des Gesundheitspersonals zu beschäftigen. Regierungen müssten handeln, anstatt nur zu reden. "Wir müssen priorisieren, in die Menschen zu investieren, die ihre Leben und Karrieren der Pflege von anderen widmen.