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15 Stunden Stillstand - Berliner Nahverkehr wird bestreikt

Veröffentlicht am 17.02.2012, 06:15
BERLIN (dpa-AFX) - Nichts geht mehr. U-Bahnen, Busse und Trams in

Berlin werden am Samstag stillstehen. Nach Angaben der Berliner

Verkehrsbetriebe sind 1,8 Millionen Fahrgäste von dem Warnstreik

betroffen. Touristen, Berlinale-Publikum, zehntausende Fußballfans,

einkaufende Berliner werden in der Kälte stehen. 'Unverhältnismäßig',

kritisieren Arbeitgeber und Fahrgastverband den angekündigten

Warnstreik. Doch die Gewerkschaft Verdi bleibt hart: Ohne neues

Angebot bleiben die U-Bahnhöfe von 4.00 bis 19.00 Uhr zu.

- Größter Streitpunkt in den Tarifverhandlungen für die 12 600

Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und ihrer Tochter

Berlin Transport: die Laufzeit eines neuen Tarifvertrages. Der

Kommunale Arbeitgeberverband (KAV), der die BVG vertritt, bietet ab

Mai 2,3 Prozent mehr Geld, weitere 1,3 Prozent ab Juni 2013 und 1,5

Prozent ab Juli 2014. Hinzu kämen im Januar 2015 einmalig 100 Euro.

Mehr sei wegen der hohen Schulden der BVG ohne Fahrpreiserhöhungen

nicht drin. Verdi dagegen will bei deutlich kürzerer Laufzeit eine

Einkommenserhöhung oberhalb der Teuerungsrate, die 2011 bei 2,3

Prozent lag.

Die Gewerkschaft gibt sich verhandlungsbereit: 'Wenn das

angebotene Volumen zum Beispiel mit einer Laufzeit von zwei Jahren

verknüpft würde, wäre das sicherlich ein interessanter Vorschlag',

sagte Verdi-Landeschefin Susanne Stumpenhusen dem 'Berliner Kurier'

(Freitag).

- Wen trifft der Warnstreik besonders? Am Wochenende sind mehrere

Großveranstaltungen in Berlin - der Fahrgastverband Igeb erwartet

Probleme vor allem an drei Bahnhöfen: am Potsdamer Platz, wo am

Samstag die Goldenen Berlinale-Bären vergeben werden, am

Olympiastadion, wo rund 70 000 Fußball-Fans zum Bundesligaspiel von

Hertha BSC gegen den Deutschen Meister Borussia Dortmund anreisen und

am Ostkreuz, wo die S-Bahn Bauarbeiten nicht verschieben konnte. Die

BVG will mit Fahrern privater Unternehmen wenigstens den Weg zum

Flughafen Tegel ermöglichen. Der Airport ist ausschließlich per Bus,

Taxi oder Privatauto zu erreichen.

- Größter Kritikpunkt: die lange Dauer der Einschränkungen von mehr

als 15 Stunden. Schon ab 2.00 Uhr in der Nacht müssen sich Fahrgäste

auf Verzögerungen einstellen. Der Fahrgastverband hält das für

'maßlos überzogen'. Drei bis vier Stunden Ausstand seien

nachvollziehbar. Jetzt sei Verdi aber gleich 'mit dem

Vorschlaghammer' gekommen und zeige wenig Verantwortungsbewusstsein

gegenüber der Stadt.

Rückendeckung bekommen die BVG-Fahrer dagegen vom

verkehrspolitischen Sprecher der Linksfraktion, Harald Wolf: 'Es ist

verständlich, dass die Beschäftigten der BVG ein besseres Angebot

sehen wollen. Das bislang vorgelegte entspricht nicht einmal dem

Inflationsausgleich.'

- Dass der Warnstreik Touristen abschrecken könnte, ist nach

Einschätzung der Agentur 'Visit Berlin' nicht wahrscheinlich. Sie

rechnet damit, dass viele Gäste auf die S-Bahn ausweichen oder sogar

aufs Fahrrad steigen. Auch private Stadtrundfahrt-Anbieter halten

sich für einen Hilfseinsatz bereit./tam/DP/enl

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