Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Donnerstag, dem 15. Juni:
1. Trump wird Gegenstand von Sonderermittlungen
Einer Meldung von Washington Post zufolge, die sich auf anonyme Quellen stützt, ist US-Präsident Donald Trump nun selbst ins Visier der Sonderermittlungen von Robert Mueller geraten und zwar aufgrund möglicher Behinderung der Justiz.
Mueller untersucht die mutmaßliche Einflussnahme Russlands auf die US-Präsidentschaftswahlen in 2016 und mögliche Komplizenschaft von Trumps Wahlkampfteam bei dieser Einflussnahme.
Ehemaliger FBI-Direktor James Comey sagte in der vergangenen Woche gegenüber dem Kongress aus, er sei überzeugt, dass er von Trump gefeuert wurde, um die Russland-Untersuchung zu untergraben. Quellen der Washington Post legen nahe, dass die Untersuchung in mögliche Behinderung der Justiz kurz nach der Entlassung Comeys aufgenommen wurde.
2. Märkte verdauen Fed-Entscheidung und warten auf Datenflut
Im Laufe des Tages bevorstehende Wirtschaftsdaten aus den USA werden am Donnerstag mit besonderer Spannung erwartet, nachdem die Fed ihre Leitzinsen angehoben und die Vorsitzende Janet Yellen von einer gemäßigten Expansion der Wirtschaft gesprochen hat. Aktueller Inflationsrückgang wird von der Bank als vorübergehend interpretiert.
Am Donnerstag stehen zahlreiche Berichte an: um 12:30 Uhr GMT oder 08:30 Uhr ET werden die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, Daten zum Gewerbe aus Philadelphia und New York für Juni sowie die Import- und Exportpreise für Mai erwartet.
Industrieproduktion für Mai wird um 13:15 Uhr GMT oder 09:15 Uhr ET veröffentlicht.
Im Vorfeld der Daten und vor dem Hintergrund politischer Unsicherheit rund um die Trump-Untersuchung schob sich der Dollarkurs nach oben. Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, stieg um 10:04 Uhr GMT oder 06:04 Uhr ET um 0,04 Prozent auf 97,01 und erholte sich damit von dem Siebenmonatstief von 96,31.
3. Goldpreise sinken auf Dreiwochentief, Fed-Entscheid wirkt sich aus
Goldpreise befinden sich am Donnerstag unter Druck und rutschen auf ein Dreiwochentief. Die Federal Reserve Bank hob ihre Zinsen an und hielt an ihrem Plan, vor Jahresende eine weitere Anhebung durchzuführen, fest.
Im Anschluss an ihre Ratssitzung am Mittwoch hob die Fed ihre Zinssätze zum zweiten Mal in diesem Jahr an. Damit liegen sie jetzt in einem Bereich zwischen 1,0 und 1,25 Prozent.
Das Edelmetall reagiert empfindlich auf Bewegungen bei der Zinspolitik. Eine Anhebung der Zinsen würde die Opportunitätskosten für das Halten nicht verzinslicher Anlagen wie Gold erhöhen.
Gold zur Lieferung im August an der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange handelte um 09:54 Uhr GMT oder 04:54 Uhr ET mit 1.259,90 $ pro Feinunze, ein Verlust von 1,3 Prozent oder 16,00 $.
In der Vortagessitzung erreichten die Goldpreise mit 1.259,00 $ den tiefsten Stand seit dem 26. Mai.
4. BoE-Entscheid steht als nächstes an
Nach der Entscheidung der Federal Reserve Bank, ihre Leitzinsen um 25 Prozentpunkte anzuheben, steht die Bank of England im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Um 11:00 Uhr GMT (07:00 Uhr ET) verkündet die Zentralbank Großbritanniens ihren Zinsentscheid. Analysten gehen nicht von einer Änderung der bisherigen Rahmenbedingungen aus.
Die Marktteilnehmer vermuten, dass die BoE vor dem Hintergrund des schockierenden Wahlergebnisses in der vergangenen Woche einen vorsichtigen Ton anschlagen wird. Keine der beiden großen Parteien erreichte die absolute Mehrheit, damit ist das politische Chaos nur Tage vor Beginn der Brexit-Verhandlungen komplett.
Cable gerät nach der Veröffentlichung pessimistischer Einzelhandelsumsatzzahlen aus Großbritannien unter Druck. Die Anleger halten sich vor dem BoE-Entscheid zurück.
Die Schweizer Nationalbank hält an ihrer Geldpolitik fest und belässt den Referenzzinssatz Erwartungen entsprechend unverändert bei -0,75 Prozent. Daneben bestätigte die Bank erneut, dass der Franken überbewertet sei.
Die Entscheidung der Bank of Japan steht am Freitag um 15:00 Uhr GMT oder 11:00 Uhr ET an. Es werden keine Änderungen der Geldpolitik erwartet.
5. Öl bleibt angesichts der anhaltenden Überversorgungen unter 45 $
Ölpreis am Donnerstag am Donnerstag tiefer. Daten der Vortagessitzung zeigten einen unter den Erwartungen liegenden Abbau der Rohölbestände. Benzinvorräte stiegen sogar an.
Die Zahlen untermauern die Befürchtungen über das globale Überangebot, ausgelöst durch die steigende Schieferölproduktion in den USA, die die Produktionskürzungen der OPEC ausgleichen könnte.
Rohöl-Futures fielen um 09:55 Uhr GMT oder 05:55 Uhr ET um 0,31 Prozent auf 44,59 $. Brent verlor 0,11 Prozent und fiel auf 46,95 $.