Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Donnerstag, dem 9. November:
1. Ungewisse Zukunft der US-Steuerreform und Trumps Asientour drücken auf den Greenback
Die Stimmung gegenüber dem US-Dollar bleibt am Donnerstag anfällig. Der Steuergesetzentwurf des Senats, der sich von dem des Repräsentantenhauses unterscheidet, wird am Donnerstag vorgelegt.
Die Washington Post schrieb am Dienstag, dass die republikanische Senatsführung darüber nachdenkt, die Einführung dieser enormen Unternehmenssteuersenkung zu verschieben, um die Senatsregeln einzuhalten.
Die Händler sind besorgt über mögliche Verzögerungen bei der Implementierung der Steuersenkungen oder die Möglichkeit, dass die Reformen weniger drastisch ausfallen als erhofft.
Auch die Asienreise von Präsident Trump wird weiter beobachtet. Bei einem Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping sagte Trump, er habe vor, die seiner Ansicht nach, ungerechten Handelspraktiken Chinas anzusprechen, die zu einem Ungleichgewicht bei den amerikanisch-chinesischen Handelsbeziehungen geführt haben.
Laut dem Präsident seien die Beziehungen gegenwärtig „sehr einseitig und unfair“.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, fiel um 09:50 Uhr GMT oder 05:50 Uhr ET um 0,09 Prozent auf 94,683.
2. Rohölpreise bleiben am höchsten Stand seit Jahren, Optimismus dominiert
Rohölpreise stabilisieren sich am Donnerstag beim höchsten Stand seit mehreren Jahren. In der Vortagessitzung wurden Verluste verbucht, nachdem die Energy Information Administration in ihrem wöchentlichen Bericht belegt hatte, dass die Rohölbestände in der Woche bis zum 3. November um 2,2 Mio. Barrels abgebaut worden sind.
Analysten hatten einen Abbau der Vorräte um 2,9 Mio. Barrels erwartet.
Allerdings wurden die Verluste von zunehmenden Erwartungen in Grenzen gehalten, dass die ölproduzierenden Länder bei ihrem Treffen am Ende des Monats eine Verlängerung der Produktionskürzungen vereinbaren werden.
Die ursprüngliche Vereinbarung wurde vor fast einem Jahr von der OPEC und zehn unabhängigen Produzenten unter der Führung Russlands abgeschlossen und hatte die Reduzierung der gemeinsamen Produktion um 1,8 Mio. bpd. zum Ziel. Die Vereinbarung wurde im Mai für weitere neun Monate verlängert, um die globalen Rohölbestände weiter abzubauen und Ölpreise zu unterstützen.
Im Vorfeld der Konferenz am 30. November, an der sowohl OPEC-Mitglieder als auch unabhängige Staaten teilnehmen werden, werden die Verhandlungen weitergeführt.
West Texas Intermediate zur Lieferung im Dezember stand um 09:50 Uhr GMT oder 05:50 Uhr ET um 0,12 Prozent oder 7 US-Cents höher bei 56,88 $, unweit des am Donnerstag erreichten Zweijahreshochs von 57,91 $.
Brent-Öl zur Lieferung im Januar an der ICE Futures Exchange in London stand um 7 US-Cents oder 0,11 Prozent höher bei 63,56 $ pro Barrel, unweit des am Mittwoch erreichten Zweijahreshochs von 64,65 $.
3. Brexit-Verhandlungen werden fortgesetzt, Beteiligten hoffen auf Abkommen vor Jahresende
Am Donnerstag werden in Brüssel die Brexit-Verhandlungen wiederaufgenommen. Die Verhandlungsbevollmächtigten der EU machen sich zunehmend Sorgen, dass London den Bedingungen der Union im kommenden Monat nicht nachkommen können wird. Diese sind Voraussetzung für zukünftige Verhandlungen.
Es wird sogar die Möglichkeit erwägt, die Verhandlungen über die Post-Brexit-Beziehungen zu Großbritannien auf nächstes Jahr zu verlegen.
Insbesondere Deutschland und Frankreich üben Druck auf Theresa May aus, zumindest prinzipiell der Zahlung der Austrittsrechnung in Höhe von mehreren Milliarden Euro zuzustimmen, bevor die EU-Führungskräfte die zweite Phase der Gespräche einleiten können.
Am Dienstag gab die britische Regierung bekannt, einen Gesetzesentwurf vorlegen zu wollen, mit dem das Land nach dem Austritt aus der EU unabhängige Handelsrichtlinien etablieren kann.
Das Pfund steigt ab, GBP/USD rutschte um 09:50 Uhr GMT oder 05:50 Uhr ET um 0,15 Prozent auf 1,3095.
4. Gold bleibt stabil, Anleger beobachten Entwicklungen in den USA, Palladium am 16-Jahreshoch
Goldpreise halten sich in der Nähe des in der Vortagessitzung erreichten Dreiwochenhochs, gestützt durch einen schwachen Dollar und schwelende geopolitische Spannungen.
Am Dienstag sprach Donald Trump im Rahmen seines Südkorea-Besuchs die Spannungen mit Nordkorea an. Er sagte, das Land interpretiere „die vergangene Zurückhaltung Amerikas als Schwäche“ und dass dies „eine fatale Fehleinschätzung“ sei.
Als Antwort nannte Kim Jong-Un den US-Präsidenten einen „verrückten alten Mann“ und sagte, die USA müsse ihn seines Amtes entheben, um „dem Abgrund des Verderbens zu entkommen“.
Die Nachfrage nach Safe-Haven-Anlagen stieg an, nachdem Saudi-Arabien über das Wochenende eine groß angelegte Anti-Korruptionssäuberung in der obersten Gesellschaftsriege eingeleitet hatte.
Nach den ersten Festnahmen im Laufe des Wochenendes bestätigten die saudischen Behörden, weitere Verhaftungen und Beschlagnahmungen von Vermögen unter den Mitgliedern der politischen und wirtschaftlichen Elite des Landes vorgenommen zu haben.
Gold-Futures an der Comex lagen um 09:50 Uhr GMT oder 05:50 Uhr ET weitgehend unverändert bei 1.284,40 $ pro Feinunze und blieben damit weiter in der Nähe des am Mittwoch erreichten Dreiwochenhochs von 1.287,52 $.
Palladium derweil erreicht mit 1.020,90 $ den höchsten Stand seit 2001, gefördert von dem fortschreitenden Übergang hin zu Benzinautos und dem erwarteten Nachfrageanstieg nach Elektrofahrzeugen.
5. Neue Unternehmensergebnisse im Fokus
Dutzende von Unternehmen veröffentlichen heute ihre Ergebnisse, während die Berichtsaison in den USA langsam zu Ende geht.
Brooks Automation Inc (NASDAQ:BRKS), Chesapeake Utilities Corporation (NYSE:CPK), EV Energy Partners LP (NASDAQ:EVEP), Foresight Energy LP (NYSE:FELP) und Liberty Media Corp (NASDAQ:FWONA) weisen ihre Ergebnisse vor Börsenbeginn aus.
Nach der Schlussglocke stehen Air Lease Corporation (NYSE:AL), BioTime Inc (NYSE:BTX), Catabasis Pharmaceuticals Inc (NASDAQ:CATB), Intrexon Corpn (NYSE:XON), Marin Software Inc (NYSE:MRIN) und Nordstrom Inc (NYSE:JWN) an.
Aktienmärkte in den USA starten mit Abwärtstrend. Dow Jones Industrial Average deutet einen Verlust von 0,10 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,16 Prozent fallen. Bei Nasdaq 100 wird ein Abstieg von 0,17 Prozent erwartet.