Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Donnerstag, dem 21. Juli:
1. Yen steigt, nachdem Kuroda Helikoptergeld ausgeschlossen hatte
Der Yen steigt gegenüber dem Dollar auf den höchsten Stand seit fast einem Monat. Zuvor wies Direktor der Bank of Japan Haruhiko Kuroda die Möglichkeit von Helikoptergeld als Konjunkturmaßnahme für die japanische Wirtschaft zurück.
Die Kommentare sorgten für einen Sturzflug des Dollars gegenüber dem Yen auf ein Sitzungstief von 105,43 ¥. Zuletzt stand die Währung bei 105,60 ¥, ein Tagesverlust von 1,2 Prozent (USD/JPY).
Früher am Tag schnellte der Dollar gegenüber Yen mit 107,49 ¥ auf ein Sechswochenhoch. Medienberichten zufolge schnürte die japanische Regierung ein Konjunkturpaket in Höhe von mindestens 20 Billionen ¥ (188 Mrd. $) zusammen, mit dem die Deflation besiegt und mögliche negative Auswirkungen des Brexits bekämpft werden sollen.
2. Aktienkurse weltweit stürzen in roten Bereich, Hoffnungen auf BOJ-Konjunkturprogramm schwinden
Aktienkurse an den weltweiten Börsen verlaufen am Donnerstag überweigend tiefer. Kommentare des BoJ-Direktors Haruhiko Kuroda befeuerten Spekulationen darüber, dass die Zentralbank bei ihrer Ratssitzung in der kommenden Woche von Konjunkturmaßnahmen absehen wird, und dämpften die Nachfrage nach riskanteren Anlagen.
US-Indizes stiegen nach Kurodas Aussagen ab. Die Händler warten auf mehrere Daten, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden.
Europäische Aktienmärkte ziehen sich am Donnerstag von einem Vierwochenhoch zurück, die Investoren warten auf das Ergebnis der Sitzung der Europäischen Zentralbank.
Früher am Tag stiegen die Kurse in Asien auf ein Neunmonatshoch, Japan führte die Gewinnerliste an, gefördert von Meldungen über ein mögliches Konjunkturprogramm der Regierung.
3. EZB-Entscheid und Pressekonferenz mit Draghi erwartet
Der aktuelle Zinsentscheid der EZB wird um 11:45 Uhr MEZ oder 07:45 Uhr ET erwartet. Die meiste Aufmerksamkeit dürfte jedoch der anschließenden Pressekonferenz mit Mario Draghi 45 Minuten später gelten.
Der Konsens an den Märkten gehen von gleichbleibenden Zinssätzen aus. Draghi dürfte einen dovishen Ton anschlagen und eventuell weitere Konjunkturmaßnahmen für September andeuten, um die Auswirkungen des Brexits abzumildern.
4. US-Berichtsaison geht mit Volldampf weiter
General Motors (NYSE:GM), Southwest Airlines Company (NYSE:LUV), Union Pacific (NYSE:UNP), Blackstone (NYSE:BX), The Travelers Companies Inc (NYSE:TRV), Bank of New York Mellon (NYSE:BK), Domino’s Pizza Group Plc (NYSE:DPZ) und Dunkin Brands Group Inc (NASDAQ:DNKN) sind nur einige der dutzenden von Unternehmen, die vor Börsenbeginn ihre Ergebnisse für das zweite Quartal liefern.
Nach Börsenschluss stehen Starbucks (NASDAQ:SBUX), AT&T (NYSE:T), Chipotle Mexican Grill Inc (NYSE:CMG), Visa Inc (NYSE:V), PayPal Holdings Inc (NASDAQ:PYPL), Capital One Financial Corporation (NYSE:COF), Schlumberger NV (NYSE:SLB) und Boston Beer Company Inc (NYSE:SAM) an.
US-Öl-Futures befanden sich in den vergangenen Sitzungen im Aufwind. Anzeichen für eine über den Erwartungen liegende Berichtsaison sorgen für Hochstimmung. Angaben von Reuters zufolge übertrafen bislang 67 Prozent der 70 S&P 500-Unternehmen mit ihren Berichten die Erwartungen der Analysten.
Aktuell geht der Marktkonsens von einem 3,8-prozentigen Gewinnrückgen der S&P 500-Unternehmen aus. Am Anfang der Woche waren es noch 4,5 Prozent.
5. Hoffnungen auf Fed-Zinsanhebung bringen US-Daten in Fokus
In den Staaten warten die Anleger auf die Veröffentlichung der wöchentlichen Zahlen zu Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung und der Philadelphia Fed-Umfrag um 12:30 Uhr GMT oder 08:30 Uhr ET. Der FHFA-Hauspreisindex wird um 13:00 Uhr GMT oder 9:00 Uhr ET erwartet und der Index für führende wirtschaftliche Indikatoren und Verkäufe bestehender Eigenheime sind für 14:00 Uhr GMT oder 10:00 Uhr ET geplant.
Aktuelle Wirtschaftsberichte zeichnen ein optimistisches Bild der amerikanischen Konjunktur: Baubeginne, Einzelhandelsumsätze, ISM-Gewerbeindex und die Arbeitsmarktzahlen für Juni übertrafen allesamt die Erwartungen. Alles deutet darauf hin, dass die Wirtschaft im zweiten Quartal an Dynamik gewonnen hat.
Die optimistischen Daten regen auch weiter die Mutmaßungen über eine mögliche frühere Anhebung der Fed-Zinssätze an. Aktuell preisen Zinssatzfutures eine 19-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im September ein. Für Dezember stehen die Chance bei 51 Prozent. In der Vorwoche wurden sie noch auf 20 und am Anfang des Monats auf 9 Prozent geschätzt.