LONDON (dpa-AFX) - Die britische Finanzmetropole London wird der erste Handelsplatz für die chinesische Währung Renminbi in Europa. Die Notenbanken Großbritanniens und Chinas haben sich auf ein entsprechendes Abkommen geeinigt, das am 31. März 2014 unterzeichnet werden soll. Das teilte das britische Finanzministerium am Mittwoch mit. London werde damit der erste Finanzplatz außerhalb Asiens, wo Geschäfte mit der chinesischen Währung, die auch Yuan genannt wird, abgewickelt werden können.
China lockert die Handelsschranken seiner bislang nicht frei konvertierbaren Währung schrittweise. Erst Mitte März hatte die Zentralbank eine Freigabe des direkten Handels mit dem neuseeländischen Dollar bekanntgegeben. Der sogenannte Kiwi ist bislang erst die sechste Devise, die direkt gegen den Renminbi getauscht werden kann. Dazu zählen unter anderem auch der japanische Yen oder der australische Dollar.
Die chinesische Regierung verfolgt die Strategie, die Bedeutung des Renminbi an den internationalen Finanzmärkten sukzessive zu steigern. Außerdem sollen mit den währungspolitischen Kooperationen Transaktionskosten verringert sowie der bilaterale Handel und die Investitionstätigkeit belebt werden.
Experten erwarten, dass der Renminbi in Zukunft deutlich an Relevanz gewinnen wird. Einige trauen der chinesischen Devise sogar zu, mittel- bis langfristig zur wichtigsten globalen Reservewährung aufzusteigen. Die großen Finanzplätze Europas hatten sich deshalb einen regelrechten Wettlauf darum geliefert, erste Drehscheibe des Renminbi-Handels zu werden. Auch Frankfurt hatte große Hoffnungen, das Rennen zu machen, das London nun für sich entschieden hat.