MÜNCHEN (dpa-AFX) - Mit einem neuen Rechtsgutachten versucht der ADAC-Regionalclub Nordrhein, die geplante Strukturreform von Deutschlands größtem Verein noch zu stoppen. ADAC-Präsident August Markl will den Verein von den Versicherungen und anderen Geschäften strikt trennen und so den Vereinsstatus sichern, der zur Zeit beim Amtsgericht München auf dem Prüfstand steht. Auf der ADAC-Hauptversammlung am kommenden Samstag in Lübeck steht die Reform zur Abstimmung.
Nach dem vom ADAC Nordrhein eingeholten und am Mittwoch vorgestellten Gutachten des Direktors des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht, Professor Holger Fleischer, ist die Reform unnötig und schmälert das Vereinsvermögen. Den verantwortlichen ADAC-Vorständen könnte eine Klage wegen "Verschwendung von Vereinsvermögen" drohen. Um die Reform zu verabschieden, bedürfe es einer Drei-Viertel-Mehrheit auf der Hauptversammlung. Der vom früheren ADAC-Präsidenten Peter Meyer geleitete ADAC Nordrhein ist der größte Regionalclub. Er hatte bereits ein Gutachten einer Anwaltskanzlei präsentiert, nach dem die Reform nicht zwingend nötig ist. Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, hatte dem jedoch widersprochen.