😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

AKTIE IM FOKUS 2: Banken am Dax-Ende - Gewinnmitnahmen, Umfeld, Studien

Veröffentlicht am 31.10.2011, 17:11
(Neu: Analystenkommentare von JPMorgan, Citigroup und Morgan Stanley, Pleite von MF Global.)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Bankenwerte haben am Montag die deutlichsten Verluste im schwachen deutschen Aktienmarkt erlitten. Börsianer sahen Gewinnmitnahmen nach der jüngst kräftigen Erholung und die derzeit schwierigen Rahmenbedingungen für die Branche als Belastungsfaktoren. Dazu kamen mehrere skeptische Analystenkommentare. Gegen 16.55 Uhr büßten Deutsche Bank 8,30 Prozent auf 30,445 Euro ein und Commerzbank verbilligten sich um 7,55 Prozent auf 1,801 Euro. Der Leitindex gab zeitgleich um 2,34 Prozent auf 6.197,84 Punkte nach. Im ebenfalls sehr schwachen MDax verloren Aareal Bank 6,13 Prozent auf 14,780 Euro.



Händler verwiesen darauf, dass Anleger die jüngsten Kursgewinne nach dem EU-Gipfel der vergangenen Woche für Gewinnmitnahmen nutzten. Überraschend gute Zahlen des britischen Branchenvertreters Barclays halfen dem Sektor nicht. Zusätzlich auf die Stimmung drückte Händlern zufolge die Pleite des US-Wertpapierhändlers MF Global.



BRANCHENSTIMMUNG GETRÜBT



Zudem trübe sich die Stimmung wieder etwas ein, sagten Börsianer. Inmitten der Schuldenkrise verschärfen die G20-Staaten den Druck auf Banken und Finanzmärkte: Wie der 'Spiegel' berichtet, will die Gruppe der großen Industrie- und Schwellenländer (G20) bei ihrem Treffen am 3. und 4. November weitreichende Schritte zur Reform des Finanzsektors beschließen. In der 'Financial Times' heißt es, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble verlange bei der Einführung einer Finanztransaktionssteuer notfalls einen Alleingang der EU-Staaten. Sorgen bereitet zudem die Lage in Italien: Schäuble forderte die italienische Regierung auf, zügig die angekündigten Reformen umzusetzen.

Branchenexperte Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan glaubt derweil nicht daran, dass die jüngsten Vorschläge der Bankenaufsicht EBA ausreichen, den europäischen Banken mittelfristig Finanzierungsmöglichkeiten zu schaffen. Das Kooperationsversprechen von EBA, Europäischer Union (EU), Europäischer Zentralbank (EZB) und Europäischer Investitionsbank (EIB) für die Schaffung von Garantien habe den Banken zwar Zeit gekauft. Doch die von der EBA angestrebte Rekapitalisierung der europäischen Institute falle mit nur etwas über 100 Milliarden Euro gegenüber dem Stand im Juni diesen Jahres enttäuschend aus - selbst bei einer nur leichten Rezession bräuchten diese seinen Berechnungen zufolge 180 Milliarden Euro neues Kapital.

ANALYSTEN ERWARTEN SCHWACHE COMMERZBANK-ZAHLEN

Zur Commerzbank, die an diesem Freitag Quartalszahlen vorlegt, äußerten zudem mehrere Analysten skeptische Erwartungen. So schrieb Philipp Häßler von Equinet, er rechne wegen Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen mit sehr schwachen Ergebnissen des Frankfurter Bankhauses. Zudem dürften das Engagement bei italienischen Staatspapieren und Abschreibungen auf toxische Vermögenswerte belasten. Angesichts des in den vergangenen Monaten deutlich verschlechterten Marktumfelds werde die Commerzbank wohl auch ihr Ziel aufgeben, im kommenden Jahr einen operativen Gewinn von vier Milliarden Euro zu erwirtschaften - Häßler selbst ist hier mit 2,7 Milliarden Euro deutlich pessimistischer. Die von ihm erwartete, positive Entwicklung des Kerngeschäfts sei allerdings wichtiger für die zudem günstig bewertete Aktie, die er deshalb auf 'Buy' mit einem Kursziel von 3,40 Euro beließ.

Die Citigroup erwartet für die Commerzbank eigenen Angaben zufolge einen deutlicheren operativen Quartalsverlust als der Markt. Dafür macht Analyst Andrew Coombs ebenso wie sein Equinet-Kollege weitere Abschreibungen für Griechenland verantwortlich. Die Kapitalerhöhung im ersten Halbjahr 2011 habe zwar die Bilanzsituation verbessert und es der Bank ermöglicht, einen weiteren Schritt hin zu einem langfristigen Geschäftsmodell ohne einen Bedarf an Staatshilfen zu gehen. Kurzfristig sollten die Aktien des zweitgrößten deutschen Kreditinstituts aber extrem sensibel gegenüber Entwicklungen bleiben, die die Staatsanleihen von Griechenland, Italien, Portugal und Spanien beträfen. Coombs' Empfehlung lautet weiterhin 'Neutral' mit einem Ziel von 2,00 Euro. Morgan-Stanley-Expertin Francesca Tondi sieht immer noch Risiken in der Bilanz. Daher bewertet sie die Commerzbank-Aktie trotz der günstigen Bewertung weiter mit 'Equal-weight' bei einem von 3,80 von 3,40 Euro gesenkten Kursziel./gl/he

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.